Lichtblick im Nebel
*Am frühen Vormittag, als die Sonne wie eine weiße Scheibe im wolkenlosen, frischen Herbsthimmel etwas höher steht, kann man um die Ecke der Bank Hufschläge hören. Auf der dunklen, schnittigen Stute sitzt eine Dame mit hellblondem, offenem Haar welches Beim Ritt sachte auf und ab hüpfet.
Ihre Miene war hart trotz der weichen Gesichtszüge und die dunklen Augen fixiert auf ihr Ziel: Das Schwarze Brett.
Kurz davor, zieht sie die Zügel, bringt ihr Ross zum Stillstand und hüpft gekonnt ab. Ihre langen Lederhandschuhe kramen etwas in der Satteltasche herum ehe sie vorsichtig ein zusammengerolltes Pergament herauszieht und das nötige Werkzeug zum Anbringen ihrer Nachricht.
Mit ein paar Schlägen, haut sie die Nägel sowohl in das Papier, als auch ins Holz. Jeder Schlag hatte schon fast etwas persönliches, denn bei den letzten drei Schlägen hatte sie deutlich mehr Wums benutzt als gewollt.
Sie hat ihre akurat geschriebene Botschaft direkt neben der Neuesten reingehämmert und nach einem kurzen Überfliegen, packt sie auch schon wieder das Werkzeug in die Satteltasche, setzt einen ihrer Stiefel in den Steigbügel und schwingt sich aufs Pferd. Die Stute wird von der Reiterin zur Seite gelenkt und so entschwindet auch wieder die unvermummte Frau mit dem Silberreif am Arm in Richtung Estaria*
Für wahr,
Es stehen uns dunkle Stunden bevor.
Doch nicht aus dem Grund welcher von der feigen Person die sich einer Unterschrift zu Schade war genannt worden ist.
Erzählungen und Geschichten sind das, was eine Legende ausmacht die ein Fünkchen Wahrheit beinhaltet.
Also erspart den wahrlich unschuldigen Leuten euer Trauerlied, wie hilfreich doch der Nebel sei für eure sogenannte "Ordnung".
Denn eben diese Leute wissen, dass dieser Nebel ihnen die Liebsten genommen,
sie wie einen aphrodisierenden Wein beeinflusst hat
und sie wieder ausspuckt als Marionetten eines furchtbaren Übels.
All jene, die es für ein Werkzeug halten - so frage ich euch:
Ein Werkzeug wofür? Der Ausbreitung?
Denn genau das ist das Einzige worin es gut ist.
Sich parasitär auszubreiten und die Seelen der Schwächsten wie auch der Stärksten zu beflecken,
auf das sie nicht mehr klar denken können und vor den Augen einen buchstäbliche Schleier tragen.
Ihr sagt, man solle sich selbst ein Bild vom Ganzen machen
doch ist dies genau die Taktik die der Nebel anwendet um die neugierigen Geschöpfe einzulullen -
Und mir meinen warmherzigen Gatten zu nehmen.
Doch hege ich immernoch Hoffnung.
Auf das sich der Nebel der Nacht klärt, seine kalten Finger zurückzieht und die Beinflussten sich der wärmenden Sonne zuwenden
denn es ist für keinen der Betroffenen zu spät das Blatt zu wenden.
Nicht für einen neugierigen Knaben, die verschollene Tochter
oder einen eiskalten Fürsten
So komme ich nun zu meinem Appell an die Tapferen:
Bleibt standhaft, lasst euch weiterhin nicht durch falsche Spielchen
bezirzen und schützt euch wie auch eure Nächsten vor diesem Nebel.
Ihr seid nicht allein, und auch nicht vergessen worden.
- die Goldene Rose des freien Volkes -