Wie kämpfe ich richtig?

Grundlegendes

Auf Aegorin wird im RP rein durch Emotes gekämpft. Heißt, ihr beschreibt im Chat nacheinander eure Angriffe, Verteidigungsversuche und Aktionen des Kampfes. PVP-Kämpfe können in der Theorie auch durchgeführt werden, allerdings nur, wenn beide Parteien mit einem PVP-Kampf einverstanden sind. Sie sind eher selten und kommen kaum vor. Deswegen beziehen wir uns in diesem Leitfaden auf den RP-Kampf.

Hinweis: Anders als die vorangegangenen Leitfäden ist dieser nicht unbedingt notwendig, wenn du gerade mit dem RP beginnst, kann aber durchaus hilfreich sein, wenn du planst einen kämpferischen Charakter zu spielen.

Wie schreibe ich einen Emote richtig?

Um einen guten und für beide Parteien schönen Kampf zu liefern, sollte man wissen, wie man einen Kampf-Emote, also die Aktion, die dein Charakter im Kampf als nächstes ausführt, richtig schreibt. Für einen guten Kampf-Emote gibt es folgende Dinge zu beachten:

Verwendung vom Konjunktiv

In keinem Kampf ist jeder Schlag ein Treffer. Man muss immer unterschiedliche Dinge ausprobieren, um die Verteidigung des Gegners zu knacken. Im RP-Kampf ist es wichtig, dass du deinem Gegner die Möglichkeit bietest, auf deine Angriffe einzugehen und darauf zu reagieren. Dies kannst du durch die Verwendung des Konjunktivs mit “würde” oder das Schreiben deines Emotes als “Versuch deines Charakters” tun.

Wie man es nicht macht:
*Mit einem kräftigen Hieb schnellt das Schwert in die Brust des Gegenübers.*

Wie man es richtig macht:
*Mit einem kräftigen Hieb würde er sein Schwert in die Brust seines Gegenübers schnellen lassen.*
*Er versucht mit einem kräftigen Hieb sein Schwert in der Brust des Gegenübers zu versenken.*

Hier wird deutlich, wo der Vorteil des Konjunktivs liegt. Wäre der Emote nicht im Konjunktiv geschrieben, wäre der Kampf an der Stelle bereits mit einer wahrscheinlich tödlichen Wunde des Gegenübers vorbei. Das wäre nicht nur Power-RP, sondern auch dem Gegner gegenüber nicht fair. Schreibt man seinen Emote jedoch im Konjunktiv oder als Versuch, so kann der Gegner eingreifen und den Kampf weiterführen. Hier ein Beispiel dafür:

*Als das Schwert sich auf ihn zu senkt, macht er einen Satz nach hinten und umgeht somit der tödlichen Klinge.*

Eine Aktion zur Zeit

Damit dein Gegner auf deine Aktionen eingehen kann, ist es zudem wichtig, dass du in einem Emote immer nur eine, maximal zwei Aktionen zur Zeit emotest.

Wie man es nicht macht:
*Er vollführt einen senkrechten Schlag auf seinen Gegner, ehe er einen Satz zurück macht, um möglichen Angriffen auszuweichen und seinen Gegner mit einem weiteren Schlag von unten in die Verteidigung zu zwingen, ehe er sein Schild nach vorne reißt, um sich zu schützen.*

In diesem Emote waren insgesamt vier Aktionen hintereinander verbaut (siehe Fett gedruckt), ohne dass der Gegner wirklich etwas dagegen unternehmen konnte. Lasse nach jedem Angriff oder Verteidigungsversuch von dir erstmal deinen Gegner reagieren. Vielleicht hat er ja was ganz anderes vor, auf das du erstmal reagieren musst, ehe du deinen Plan vollführen kannst. Wenn du in einem Angriff zwei Aktionen hintereinander verbauen willst, kannst du dies mit einem “wenn ihm das gelingt” tun. So hat dein Gegner immer noch freie Handlungswahl.

Wie man es richtig macht:
*Er würde einen senkrechten Schlag gegen seinen Gegner vollführen. Wenn ihm das gelingt, würde er einen Satz zurück machen, um nicht von möglichen Gegenangriffen getroffen zu werden.*

Zwinge deinem Gegner keine Verletzungen auf

Im Kampf gilt wie in jedem anderen RP auch: Was einem Charakter widerfährt, entscheidet immer der Spieler des Charakters. Entsprechend kannst du nicht für deinen Gegner entscheiden, ob du ihn nun triffst und welche Verletzung ihn nun ereilt. Du kannst aber in einem Emote das Ziel deines Angriffes beschreiben, damit dein Gegner einen Anhaltspunkt hat, was du von ihm willst.

Wie man es nicht macht:
*Er holt aus und würde ihm mit einem festen Schlag die Nase brechen, sodass sie blutet wie verrückt.*

Wie man es richtig macht:
*Er holt aus und würde ihm ins Gesicht schlagen, in der Hoffnung, ihm die Nase zu brechen.

Auf den Gegner eingehen

Dadurch, dass dir niemand im Kampf RP eine Verletzung aufzwingen darf und du immer die Möglichkeit hast, auf einen Angriff deines Gegners zu reagieren, liegt es in deiner Verantwortung zu entscheiden, ob dein Charakter getroffen wird, verletzt wird oder den Angriff abblocken kann. Bitte bedenke hier, dass ein Kampf nur Spaß macht, wenn beide Parteien mal Treffer einstecken und Fehler machen. Mit anderen Worten: Sprich deinem Gegner auch mal Treffer zu, lass deinen Charakter Lücken in der Verteidigung aufweisen und belohne deinen Gegner, wenn er dich mit einem kreativen Angriff überrascht. Niemand mag einen Gegner, der nie verletzt wird, jeden Angriff abblockt und auf Krampf gewinnen will. Finde mit deinem Gegner ein gesundes Mittelmaß, wann ihr euch trefft und wie stark die Verletzungen tatsächlich sein müssen, damit beide am Kampf und nach dem Kampf noch am RP Spaß haben können. 

Ebenfalls ist es wichtig, dass du im Kampf auf die Aktionen deines Gegners eingehst und dir die momentane Kampfsituation immer vor Augen führst. Wenn dein Gegner dich in einer Aktion z.B. mit Sand bewirft, in der Hoffnung, deinen Charakter zu irritieren, dann übergehe diese Aktion nicht einfach, sondern beschreibe, ob dein Charakter davon behindert wird oder nicht und warum. Wenn ein Teil einer Aktion im Kampf – beispielsweise Schlagrichtung, räumliche Position usw. – nicht klar ist, dann bitte deinen Gegner noch mal um eine genauere Erläuterung. Hierfür kann es nützlich sein, sich zusammen in einen Discord-Talk zu setzen, um strittige Aktionen schneller zu klären. 

Weitere Faktoren im Kampf

Charakterstärken und Schwächen

Wie im echten Leben auch, besitzen Personen immer unterschiedliche Fähigkeiten oder Talente. Diese können sich natürlich auch auf den Kampf auswirken. Es ist durchaus logisch, dass ein einfacher Bauer im Kampf mit einem Soldaten den Kürzeren zieht. Mache dir also bei jedem Kampf die Fähigkeiten deines Charakters bewusst und überlege dir, was er tatsächlich kann. Wenn dein Charakter kein Soldat ist bzw. nicht auf den Kampf ausgelegt ist, solltest du das akzeptieren und nicht auf Krampf versuchen, deinen Charakter so zu biegen, dass er den Kampf doch noch gewinnt.

Bedenke auch, dass es nicht gerade realistisch ist, wenn dein Charakter ein absoluter Meister im Umgang mit allen Waffen ist, sämtliche Kampftechniken beherrscht und auch noch der geborene Kampfstratege ist. Gebe deinem Charakter Stärken und Schwächen. Vielleicht hat er ja eine Waffe, in der er besonders geübt ist, oder er trainiert sich mit der Zeit eine neue Waffe an und wird von Kampf zu Kampf mit ihr besser. Gebe deinem Charakter im Kampf Entwicklungspotenzial. Wie man generell einen guten Charakter erstellt, findest du im Leitfaden: „Wie erstelle ich einen Charakter?“

Rasseneffekte

Auch die Rasse deines Charakters kann einen bedeutenden Einfluss auf den Kampf haben. So besitzen die Rassen alle unterschiedliche Stärken und Schwächen durch ihre Körpereigenschaften. Manche Rassen sind besonders stark wie die Orks, andere besonders schnell wie die Katzelfen und wiederum andere, wie die Venti, sind zwar klug, aber nicht unbedingt stark, weswegen sie im Kampf meist immer den Kürzeren ziehen werden.

Welche Eigenschaften deine Rasse besitzt, kannst du entweder in der Rassenbeschreibung nachlesen oder durch die Ingame-Effekte herausfinden. Überlege dir dann entsprechend für diese Effekte, wie dein Charakter vielleicht kämpfen sollte und wo seine Stärken und Schwächen liegen.

Bedenke: Stärke ist nicht alles. Unter den richtigen Umständen und mit der richtigen Taktik kann auch eine Rasse mit Schwäche einen starke Rasse im Kampf niederringen. 

Die Umgebung

Was ebenfalls ein interessanter Faktor im Kampf ist, ist die Umgebung des Kampfes. Behalte im Auge, wo der Kampf stattfindet und ob du die Umgebung vielleicht zu deinem Vorteil nutzen kannst. Seien es nun tiefhängende Äste, die du ins Gesicht deines Gegners klatschen könntest, Sand, den du werfen kannst, um deinen Gegner zu behindern oder den Wellengang eines Schiffes, der beide Kämpfenden ins Wanken bringt. 

Realismus

Auch wenn Aegorin ein Fantasy-Server ist, heißt das noch lange nicht, dass im Kampf alles möglich ist. Mit zwei Schwertern um sich wirbeln und einen Salto über den Gegner machen, ist vielleicht eine cool aussehende Aktion, aber außerhalb von Videospielen eher kaum in Kämpfen umsetzbar. Bleibe in deinen Angriffen also realistisch und überlege dir, ob es für deinen Charakter möglich wäre, diese Aktion tatsächlich auszuführen.

Realismus kann aber auch zu Problemen führen, wenn er zu ernst genommen wird. Niemand wird in einem Kampf RP von dir erwarten, dass du weißt, wie genau man nun tatsächlich mit einem Schwert, Bogen, Lanze oder einer Streitaxt kämpft und welche Angriffe realistisch sind. Wenn du weißt, wie man tatsächlich mit einem Schwert kämpfen würde, es vielleicht sogar im echten Leben gelernt hast, ist es natürlich schön, es ins RP mit einzubinden. Stelle dies aber bitte nicht als die einzige Möglichkeit da, wie man kämpfen sollte, sondern lass den anderen Spielern ihre (wenn auch nicht besonders realistischen) Freiheiten. 

Würfeln

Ob im Kampf gewürfelt wird, sollte vor dem Würfeln mit allen Kampfparteien abgeklärt werden. Es besteht keine Würfelpflicht und niemand (mit der Ausnahme eines Mods) kann dir aufzwingen, zu würfeln. Häufig kann das Würfeln aber eine gute Möglichkeit sein, eine Entscheidung in unklaren oder strittigen Kampfsituationen zu treffen. Hierzu gibt es ein eigenes Würfelsystem, welches du dir im Leitfaden zum Würfelsystem anschauen kannst. 

Intention eines Kampfes

Auch Verlieren kann Spaß machen

Kommt es zu einem Kampf, so kommt es am Ende dessen auch häufig zu einem Gewinner und zu einem Verlierer. Es ist wohl ganz natürlich, dass man gerne einen Kampf für sich entscheiden will. Bedenke jedoch, dass ein Kampf, bei dem beide Parteien unbedingt einen Sieg erzwingen wollen, niemandem Spaß macht. Bleibe im Kampf entsprechend realistisch und versuche nicht krampfhaft einen Sieg zu erringen oder dich irgendwann ewige Diskussionen zu vertiefen, damit dein Char dann doch noch gewinnt. Denn auch verlieren kann dir im RP viel Spaß bereiten. Überlege dir, wie dein Char mit einer Niederlage umgeht? Was zieht er für Schlüsse daraus? Vielleicht fängt er nun an, noch intensiver und stärker zu trainieren und vielleicht bildet sich eine echte Rivalität zwischen dir und deinem Gegner, die man im RP ohne OOClichen Stress ausspielen kann, in der mal der eine, mal der andere die Oberhand hat. Charaktere, die sich entwickeln und aus ihren Fehlern lernen, sind meist deutlich interessanter und RP-freundlicher als der Charakter, der eh schon alles kann und sich überhaupt nicht mehr weiterentwickelt. Solltet ihr mal auf der Gewinnerseite eines Kampfes stehen, denkt auch immer daran, dass ihr euren Gegnern keine zu starken Strafen für die Niederlage gebt. Lasst das Verlieren gegen euch nicht zu einem frustvollen Erlebnis werden. 

Kämpfe nicht zum Tod

Kein Kampf muss der Letzte gewesen sein. Auch muss niemand nach einem verlorenen Kampf um einen Arm oder ein Bein ärmer sein. Überlegt euch, wie ihr andere Möglichkeiten findet, einen Kampf zu beenden, ohne dass direkt ein Charakter starke Schäden bekommt. Vielleicht nimmt der Gewinner dem Verlierer etwas Geld ab oder einen Gegenstand, den der Verlierer später zurück erkämpfen muss. Auch könnte man den Unterliegenden gefangen nehmen, sodass seine Freunde ihn aus dem Gefängnis herausholen müssen. So sorgt ihr sogar noch dafür, dass das RP um euren Kampf nicht endet, sondern selbst dann noch weitergeht, wenn der Kampf an sich schon längst vorbei ist. Es ist auch möglich, den Verlierer flüchten zu lassen, sobald dieser bemerkt, dass er den Kampf verloren hat. Wenn es um Sieg bzw. Niederlage eines Kampfes geht, versucht nicht in Extremen wie Verstümmelung oder Chartod zu denken, sondern überlegt euch, wie ihr das RP am schönsten vorantreiben könnt, ohne das sich jemand schlecht fühlt, weil sein geliebter Charakter weg ist. 

Umgang miteinander

Ein Kampf kann schnell mal emotional werden, gerade wenn es um etwas sehr Wichtiges geht. Bitte bleibt trotzdem freundlich zueinander. Stelle dich und dein RP nicht über andere, sondern versuche gemeinsam mit deinem RP-lichen Gegner eine Lösung zu finden, die für euch beide in Ordnung ist. Bedenkt, dass euer RP-licher Gegner nicht euer Gegner im echten Leben ist, sondern ein Mitspieler, der im RP genauso seinen Spaß haben will wie du. Wenn ihr in einem Kampf überhaupt nicht auf einen Nenner kommen könnt, wendet euch an die Moderation, sodass diese für euch den Kampf als neutrale Schiedsrichter überwachen können und bitte akzeptiert dann auch die Entscheidungen der Moderation.

Damit solltest du alles zum Thema „Kampf-RP“ wissen. Wir wünschen dir viel Spaß in deinen kommenden Kämpfen!