Ventus

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Gezeichnet von Ahorn

Rassenbeschreibung

Die Venti (Mehrzahl von Ventus) sind humanoide Vogelwesen, welche in vielen Formen und Farben die Lüfte bevölkern. Einst war das Volk der Venti eine hoch entwickelte Kultur mit vielen Traditionen und Bräuchen, doch heutzutage findet man nur noch selten einen Ventus in der Welt, wodurch sie zu einer echten Rarität geworden sind. Neben ihrem hübschen Federkleid, welches sie von Kopf bis Kralle bedeckt und auf welches die Venti einen großen Wert legen, ist vor allem ihre hohe Intelligenz und die etwas zu große Eitelkeit besonders ausgeprägt. Ihre Krallen eigenen sich zwar gut zum Fischfang, gute Kämpfer sind die Venti jedoch aufgrund ihrer weichen Flügel nicht, weswegen sie meist eher die Flucht als die Konfrontation nutzen, wobei ihnen auch ihre Verwandlung in einen kleinen, flinken Singvogel nützlich ist.

Aussehen

Die Venti sind humanoide Vogelwesen, welche an eine Mischung aus buntem Papageien und gefährlichen Raubvogel erinnern. Die Flügel, welche die Venti anstelle von Armen besitzen, tragen recht große Federn. Diese können die Venti auffächern, wodurch eine recht große Flügelbreite entsteht und die Flügel an die Schwingen eines Adlers erinnern. Zusammengefächert, wie die Venti sie normalerweise tragen, ähneln die Flügel jedoch eher den menschlichen Armen. Damit sie stets ihre Flügel ausbreiten können, tragen die Venti meist Kleidung mit keinen oder sehr weiten Ärmeln. Alles andere gibt ihnen ein Gefühl der Gefangenheit. Hände im klassischen Sinne besitzen die Venti zwar nicht, jedoch sind sie in der Lage mit ihren Flügeln genauso geschickt zu agieren, wie es normale Hände auch könnten, weshalb man meist von Flügelhänden spricht. Die Krallen eines Ventus an den Füßen besitzen vier Zehen und sind am ehesten mit den Fängen eines Raubvogels zu vergleichen. Eine feste graue Hornhaut um die Krallen sorgt nicht nur für die nötige Festigkeit dieser, sondern macht sie scharf und sehr geeignet für den Fischfang. Schuhe gelten wie lange Ärmel für die Ventus als zu eng und werden deshalb nicht getragen. Der Kopf eines Ventus ähnelt von der Kopfform eher der eines Menschen, ist jedoch etwas rundlicher. Die Augen, welche viele unterschiedliche Farben besitzen können, sind weiter an der Seite des Kopfes zu finden und anstelle von Mund und Nase besitzen die Venti einen Schnabel, welcher aus ähnlichem Horn besteht wie die Krallen. Die Schnabelform ist von Ventus zu Ventus unterschiedlich. Anstelle von Ohren besitzen die Venti kleine Ohrlöcher, welche jedoch unter dem Gefieder verschwinden. Venti werden zwischen 40-70kg schwer und um die 1,75m groß, die Frauen dabei meist etwas kleiner, etwa um die 1,65m. Der gesamte Körper des Ventus ist mit bunten Federn bedeckt. Das Federkleid ist für die Venti sehr wichtig, weswegen es immer gut gepflegt wird.

Federn

Die Venti besitzen insgesamt vier unterschiedliche Federarten. Jede dieser Federn erfüllt für den Ventus einen besonderen Zweck. Im Übrigen sind die Federn zum Schreiben vollkommen unbrauchbar.

Daunenfedern: An den Wangen oder um den Schnabel herum besitzen die Venti Daunenfedern. Diese sind deutlich heller als das restliche Gefieder und auch deutlich weicher und kleiner. Auch am Bauch tragen die Venti Daunenfedern. Sie sind das einzige, was aus dem Federkleid eines Ventuskükens noch übriggeblieben ist. Aufgrund ihrer Weichheit und dem schnellen Nachwachsen der Daunenfedern, werden viele Schlafplätze der Venti mit ihnen ausgestattet.

Mittelfedern: Die sogenannten Mittelfedern bedecken den gesamten Körper eines Ventus. Ihre Farbe macht die Hauptfarbe des Vogelwesens aus. Das dichte Federkleid schützt den Ventus leicht vor der Kälte, ist jedoch ebenso entflammbar. Dreck und Schmutz wird stets aus dem Federkleid herausgeputzt. In Momenten der Peinlichkeit, Ärger oder Verlegenheit plustern die Venti ihr Gefieder auf, um die aufsteigende Hitze, welche man sonst beim Rotwerden verspürt, abzukühlen. Mittelfedern fallen eher selten aus, wachsen aber auch ohne Probleme wieder nach.

Flügelfedern: Die Flügelfedern sind für das Überleben der Venti besonders wichtig, denn sie sind verantwortlich für die Flugfähigkeiten eines Ventus. Es ist ein alter Brauch bei den Ventus, dass man seiner großen Liebe eine Flügelfeder schenkt, um ihr zu zeigen, wie wichtig diese für einen ist. Kurzweilige Liebhaber werden auf diese Art und Weise bestraft, denn sollte ein Ventus zu viele Flügelfedern verlieren, so wird ihm die Fähigkeit zu Fliegen genommen. Auch macht es beim Flirten der Ventus, wobei sie häufig die Flügel ausbreiten, meist keinen guten Eindruck, sollte der Gegenüber viele Lücken in den Schwingen haben. Nachwachsen können die Flügelfedern, sollten sie erstmal aus dem Federkleid gezogen oder gerupft worden sein, nicht. Denn beim Herausziehen des Federkiels wird die Wurzel, aus welcher die Feder gezogen wird, zerstört. Sollte eine Flügelfeder jedoch zerstört werden, ohne das der Kiel aus dem Flügel gezogen wird (z.B. durch eine Verbrennung der Federfahne oder dem Stutzen der Federn) so ist es dem Ventuskörper möglich, sich den zerstörten Federn eigenständig zu entledigen und neue aus den Wurzeln sprießen zu lassen. Dies

erfordert jedoch sehr viel körperliche Kraft und schwächt in diesem Zeitraum den Ventus enorm. Fähig etwas eigenständig zu erledigen ist er in dieser Zeit nicht.

Schimmerfeder: Eine Schimmerfeder ist eine besonderes große Flügelfeder, welche in allen Farben des Regenbogens schimmert. Jeder Ventus trägt sie versteckt am stärkeren Flügel. Sie besteht aus einem einzigartigen Stoff, welcher der Ventuskörper nur einmal bilden kann. Dieser Stoff macht die Feder feuerfest. Das Schimmern der Feder entsteht durch ein besonderes Hormon, welches regelmäßig vom Herzen des Ventus zur Feder geschickt wird. Hier dient der Kiel der Feder als Empfänger, weswegen es nicht möglich ist, einem Ventus die Schimmerfeder zu entreißen, da sonst der Kiel zerstört wird und die Feder verblasst. Nach uralter Tradition wird die Schimmerfeder dem Liebespartner bei einem Heiratsantrag gezeigt und bei der Hochzeit überreicht. Hierbei muss der Partner die Schimmerfeder angeboten bekommen und aus dem Flügel ziehen, während der Besitzer der Schimmerfeder diese freigeben muss. Im Moment des Freigebens verschließt sich der Kiel der Schimmerfeder und sorgt so für eine Art Reaktion des Stoffes, aus welcher die Feder besteht mit der in der Feder verbliebenen Hormone und dem Kontakt des Partners. Diese Reaktion hat zur Folge, dass die Schimmerfeder nun auf den Partner reagiert. Das Schimmern entsteht nun nur bei Berührung des Ehepartners. Meist stecken die Venti sich die Schimmerfeder des Partners wieder ans eigene Gefieder.

Verwandlung

Die Verwandlung in ihre Singvogelform entwickelten die Venti im Laufe der Zeit nach der Vertreibung aus ihrer Heimat. Die deutlich kleinere Vogelform erinnert stark an einen Paradiesvogel mit recht rundem Kopf. Schnabel, Gefieder- und Augenfarben sowie die Krallen bleiben in dieser Form gleich und passen sich lediglich an die Größe an. Die Singvogelform erlaubt es den Venti nicht nur tatsächlich zu fliegen, sie bietet aufgrund ihrer Größe und der Schnelligkeit im Flug einen guten Schutz vor Jägern. Das Erlernen der Verwandlung beginnt mit dem Wachsen der ersten Flügelfedern und ist ein langwieriger Prozess, dessen Fortschritt auch für die Entwicklung zum erwachsenden Ventus verantwortlich ist. So muss der Jungvogel erstmal lernen, seinen Körper vollkommen unter Kontrolle zu bekommen, um Verletzungen bei der Verwandlung in die viel kleinere Singvogelform zu vermeiden. Um sich zu verwandeln, muss der Ventus tief in sich gehen und ganz ruhig werden, um den inneren Vogel in seinem Körper „freizulassen“. Häufig reden die Venti davon, der innere Vogel sei der letzte Urinstinkt, welcher ihnen von den Urventi übriggeblieben ist. Auch die Verwandlung zur normalen Form erfordert einiges an Ruhe und Konzentration, da der innere Vogel wieder eingefangen werden muss und nicht wieder aus dem Körper „ausbüxen“ darf. Ist die Verwandlung zum Singvogel erlernt, folgt als nächster Schritt das Erlernen des Fliegens. Losfliegen, in der Luft sich bewegen und gleiten, sowie das Landen müssen beigebracht werden und gut gelernt sein. Auch wie sich normale Vögel verhalten muss der Ventus lernen, um die Singvogelform zu meistern. Am Ende des Lernprozesses steht traditionell eine Prüfung, in welcher der junge Ventus einen ganzen Tag in seiner Singvogelform verweilen muss, ohne aufzufliegen. Ist diese Prüfung bestanden, gilt die Singvogelform als gemeistert und der Ventus als Erwachsen.

Verhalten

Das Volk der Venti ist ein sehr traditionelles und eigenes Volk. Sie legen großen Wert auf ihre Geschichte, Traditionen und natürlich ihr hübsches Gefieder. Einen Ventus als eitel zu bezeichnen, wäre in manchen Situationen sogar noch eine Untertreibung. So versuchen die Venti stets ihr Gefieder und sich selbst von ihren besten Seiten zu zeigen. Dies äußert sich häufig darin, dass sie stetig ihr Gefieder putzen und pflegen, sowie die Geschichte ihres Volkes groß und breit jedem aufbinden, welcher nicht schnell genug fliehen kann. Hierbei sind die Venti stetig bemüht, ihre Geschichte sowie ihr Gefieder von Unreinheiten, welche sie in ein schlechtes Licht stellen könnten, zu befreien.

Die Venti haben ihre ganz eigenen Ansichten über die Welt und sind gerade bei Flügelwesen und Wesen der Lüfte besonders akribisch. So ist es wohl nur ein weiteres Zeichen ihrer Eitelkeit, das die Venti sich selbst meist als die besten, schönsten, klügsten und anmutigsten Wesen der Lüfte bezeichnen. Es gibt nur wenige, um genau zu sein, eine Art welchen sich die Venti stets unterordnen würden: die Drachen. Vor ihnen hatten die Venti stets Respekt und bezeichnen diese als die „Könige der Lüfte“. Meist folgt jedoch genau danach der Ventus selbst und dann mit Abstand ein paar weitere Flugwesen. Meist sind diese nach der Schönheit des Gefieders geordnet. So stehen Vögel wie Pfauen, Papageien oder Flamingos recht weit oben. Ganz unten steht die Taube, welche auch als Ratte der Lüfte angesehen wird. „Du Taube“ ist deshalb auch das Schlimmste, was ein Ventus einem an den Kopf werfen kann.

Nahrung

Vor allem Fische und andere kleine Meerestiere stehen auf dem Speiseplan eines Ventus. Allerdings verschmähen sie auch keine pflanzliche Nahrung wie Hülsenfrüchte oder Kerne, Waldbeeren oder Obst und Gemüse. Fleisch können die Venti nicht zu sich nehmen, da der Schnabel nicht dafür geeignet ist, eine solch feste Masse zu zerkauen. Zusätzlich sind sie meist nicht wirklich trinkfest und werden deshalb schnell von bereits geringen Mengen an Alkohol beschwipst.

Alter

Ein Ventus wird circa 70 Jahre alt.

Fortpflanzung

Circa zwei Wochen nach dem Akt der Fortpflanzung legt die Ventusmutter ein recht großes Ei. Dieses Ei muss dann für die nächsten vier Monate ausgebrütet werden. Der Prozess des Ausbrütens ist für die Mutter ein sehr kräftezehrend und anstrengend, weswegen sie in dieser Zeit sehr schwach und anfällig für Krankheiten ist. So kommt es häufig vor, dass die Mutter während des Ausbrütens stirbt und das Ei somit verloren ist. Ungefähr drei bis vier Wochen vor dem Schlüpfen braucht das Ei deutlich weniger Wärme, wodurch der Vater das Brüten übernehmen und die Mutter sich nach den Strapazen des Brütens erholen kann. Aufgrund der vielen Probleme schaffen es nur die wenigsten Mütter mehr als zwei Küken großzuziehen. Die Gefiederfarbe des Kükens hängt von den Farben der Eltern ab. Das Küken eines gelben und eines blauen Ventus wird also grün sein. Venti (Die Mehrzahl von Ventus) in den Farben Rot, Blau, Gelb sowie Schwarz und Weiß können somit nur entstehen, wenn sie sich zwei Venti mit der gleichen Farbe paaren. Die Fortpflanzung mit anderen Rassen ist bei den Venti gar nicht gerne gesehen, weswegen in vielen Familien das Gerücht umgeht, dass die Kinder von einem Ventus und einem anderen Wesen zu einem grässlichen Monster führen würde, welches halb Vogel, halb anderes Wesen ist und keine Federn besitzt. Allein die Vorstellung reicht vielen Venti aus, um sich nur mit ihresgleichen zu paaren, da sie keinem Ventus wünschen würden, kein schönes Federkleid zu besitzen. Tatsächlich gibt es so etwas wie Halbventi jedoch nicht. Bei der Paarung eines Ventus mit einem anderen Wesen, wird das Kind die Rasse der Mutter besitzen, da Venti nicht geboren und andere Wesen nicht aus Eiern schlüpfen können. Das überhaupt ein Kind entsteht, ist jedoch aufgrund der Verschiedenheit der Venti zu anderen Rassen eher unwahrscheinlich.

Nach dem Schlüpfen sind die Küken gerade mal so groß wie ein Tennisball und besitzen lediglich Daunenfedern. Mit der Zeit des Älterwerdens wachsen sie auf die Größe eines Fußballs heran, sind von der Körperform jedoch genauso rund. Bereits in der Küken Phase lernen sie das Laufen, Sprechen und sogar das Schwimmen. Nach drei bis vier Monaten endet die Küken Phase mit der Entwicklung zum Jungvogel. Dieser Prozess findet binnen weniger Tage statt und ist für das Küken sehr schmerzhaft, da es in rasanter Geschwindigkeit eine humanoide Körperform annimmt, viele normale Federn wachsen und es rasch in die Höhe schießt. In dieser Zeit toben und wütend die Küken, winden sich vor Schmerzen und greifen jeden an, welcher ihnen zu nahekommt. Im Laufe der Jungvogelzeit Wachsen den Ventuskindern die ersten Flügelfedern und sie können beginnen, ihre Verwandlung die Singvogelform zu erlernen, welche ihnen auch das Fliegen ermöglicht. Von nun an wachsen die Ventuskinder mit dem Lernprozess der Singvogelform. Wie schnell ein Ventus diese erlernt hängt von der eigenen Stärke, Fleiß, Willen und dem Lehrer ab und kann so zwischen einem und 16 Jahren liegen. Haben die Kinder eine Flugprüfung abgelegt und die Singvogelform gemeistert, so gelten sie als erwachsende Venti und die Schimmerfeder bildet sich, was ein Zeichen für die Fortpflanzungsfähigkeit des Ventus ist. Mit zunehmendem Alter grauen die Federn der Venti aus und sie selbst werden immer schwächer. Um das 70. Lebensjahr beginnen die Flügelfedern eines Ventus auszufallen. Sobald die letzte Flügelfeder den Flügel des Ventus verlassen hat, hat er das zeitliche gesegnet.

Geschichte

Die Venti waren ein Volk, welches vor vielen Jahrhunderten die Lüfte Aegorins bevölkerten. Damals lebte das stolze Vogelvolk verborgen vor den Wesen des Erdbodens in großen Höhlen, welche sie an steilen Klippen am Meer fanden. Diese Höhlen wurden durch Tunnel oder auch Holzwegen an den steilen Klippenwänden verbunden und waren perfekt für den Fischfang geeignet. Den Geschichtsbüchern der Venti zufolge, muss es eine hoch entwickelte Zivilisation gewesen sein, welche die damaligen Venti, die heutigen Venti nennen sie auch Urventus, errichtet haben. Aufgrund ihrer hohen und abgeschiedenen Lage lebten die Urventi ein ruhiges Leben, fernab der Wesen auf dem Erdboden, welche meist noch nicht mal von der Existenz der Vogelwesen wussten. Lediglich Geschichten von den Drachen lassen sich in den Geschichtsbüchern der Venti finden. Jene Geschichten erzählen jedoch von einem friedlichen Teilen der Lufträume, da die Urventi durch ihre ungemeine Klugheit erkannten, dass es sinnvoller war, sich den eitlen Drachen unterzuordnen und sie durch die Bezeichnung „die Könige der Lüfte“ milde zustimmen. Undenkbar, dass dies von den Drachen nach jahrelangem Konflikt erzwungen wurde…
Die Hochkultur der Urventi äußerte sich vor allem in der Jagd nach Fischen, welche ein wahres Spektakel gewesen sein muss. Die damals noch flugfähigen Vogelwesen nutzen die starken Winde an den Klippen zum Meer, um sich im Sturzflug auf ihre Beute zu stürzen. Geschickt und anmutig Vorsprüngen und Felsen ausweichend, erreichten die Jäger unglaublichen Geschwindigkeiten, ehe sie kurz vor der Meeresoberfläche ihren Sturzflug beendeten und mit den scharfen Krallen die Beute packten, für welche es dann kein Entkommen mehr gab. Die Jagt war trotz der Flugkünste ein sehr gefährliches Unterfangen, weswegen schon die Urventi sich mit der Medizinlehre befassten und wussten, wie man mit den einfachsten Kräutern und Werkzeugen Schnittwunden oder gebrochene Flügel zu behandeln hatte. Zudem knüpften die Urventi Netze, um die Jagt nach kleinen Fischen effektiver zu gestalten. Weitere Aspekte der Hochkultur der Urventi waren die vielen Feste und Traditionen dieser, welche zum Teil bis heute noch bestand haben oder auch die hohe Literatur, welche es damals gegeben haben soll.
Doch die Hochkultur der Urventi fand ein jähes Ende, als diese sich dazu entschlossen, ihre hochgelegten Behausungen zu verlassen und ins Erdreich hinabzufliegen, um mit den Wesen, die dort lebten zu handeln und sich auszutauschen. Als Volk, welches stets unter sich blieb, waren die Körper der damaligen Venti kaum auf die raue und harte Welt unter der Himmelsdecke vorbereitet. So kam es, dass die Händler, welche in das Erdland hinab flogen, nicht nur mit gehandelter Ware, sondern auch mit Krankheiten zurückkamen, auf welche die Körper der Urventi keinerlei Abwehr kannten. Krankheitswellen und Pandemien rotteten große Teile des einst so großen und hoch entwickelten Volkes aus. Viele weitere Urventi wurden von gierigen Jägern aus den Erdlanden gejagt und getötet, da das Gefieder als wertvoller Schmuck und das Fleisch sowie die Eier bis heute noch als Delikatesse gelten. Jene, welche das Glück besaßen vom Unheil verschont zu bleiben, stoben in alle Himmelsrichtungen davon, weg aus ihrer Heimat, fort in die große weite Welt.
Nach der Vertreibung aus ihrem Heimatland Aegorin begannen die Urventi sich durch die Jahrhunderte der Flucht und dem Verlieren der Sesshaftigkeit zu verändern. So verloren die Flügel deutlich an Breite, wodurch die Venti ihre Fähigkeit in der humanoiden Form fliegen zu können, einbüßten. Stattdessen erlernten die Venti eine spezielle Fähigkeit, welche es ihnen erlaubte, sich in einen kleinen Singvogel zu verwandeln. Diese Singvogelform hilft ihnen bis heute, um sich vor Jägern zu verstecken oder diesen zu entfliehen. Auch sind die heutigen Venti etwas kleiner als die Urventi, wodurch sich auch ihre Art zu jagen als auch ihre Beute, im Aufwand und Große veränderten. Seitdem leben die meisten Venti in ständiger Flucht. Meist sind es ein bis zwei Familien, welche stets zusammen von Ort zu Ort ziehen und versuchen, so gut es geht unentdeckt zu bleiben. Trotz dessen sind in den letzten Jahren immer mal wieder, selten und vereinzelt, Venti gesichtet worden. Es scheint so, als würde sich die Lebensweise der Venti trotz aller Gefahren langsam wandeln.

Kultur

Das alte Volk der Venti besitzt eine Vielzahl an Traditionen wie auch kulturellen Festen, welche eine hohe Wichtigkeit in den Augen vieler Venti besitzen. Vor allem die Traditionen der Venti beziehen sich meist auf die Fortpflanzung und gelten eher als unausgesprochene Regeln. Venti bleiben unter ihresgleichen, sollten sich stehts bedeckt und im Geheimen aufhalten und Flügelfedern werden nur bei Liebschaften herausgeben. Von diesen Regeln abzuweichen, wird gerade von den sehr traditionellen Venti als ein Akt des Ungehorsams stark geächtet. Doch die Tatsache, dass es immer weniger Venti auf der Welt leben und diese meist kaum Kontakt zu anderen Artgenossen finden, führt zu einer immer stärkeren Aufweichung dieser altmodischen Traditionen. Da die Venti so breit über die Welt verstreut sind und sich kaum untereinander begegnen, gibt es viele unterschiedliche Feste, welche von Ventusfamilie zu Ventusfamilie komplett anderes gefeiert werden. Feste, welche bei allen Venti den gleichen Stellungswert besitzen und auch überall gleich gefeiert werden, sind lediglich Hochzeiten und das Sternenfest:

Hochzeiten sind für die treuen Venti ein hohes Gut. Ähnlich wie die Menschen auch, gibt es eine Trauung mit anschließenden Festlichkeiten. Die Trauung geschieht jedoch nicht aus religiösen Gründen, sondern zelebriert das Austauschen der Schimmerfedern der Ehepartner. Dieser absolute Liebesbeweis ist nicht nur symbolisch ein bindender Schwur, sondern auch traditionell. Wer keine Schimmerfeder besitzt, weil er seine bereits an einen anderen Partner vergeben hat, kann nach den Traditionen der Venti nicht mehr heiraten. Venti ohne Partner und Schimmerfeder gelten als bedauernswerte Tauben. Bei den Festlichkeiten einer Hochzeit ist vor allem der Partnerflug zu erwähnen. In diesem traditionellen Spiel verwandelt sich das Hochzeitspaar in ihre Singvogelformen und fliegen nebeneinander her, wobei die inneren Flügel zusammengebunden werden und das Paar mit den beiden äußeren Flügel fliegen müssen. Den Regeln dieses Spiels nach, bestimmt die Strecke des geschafften Fluges die Stärke der Verbundenheit, Vertrauen und des Zusammenhalts des Paares nach der Hochzeit.

In der Nacht zum neuen Jahr feiern die Venti das Sternenfest. Zur Begrüßung des neuen Jahres, fliegen die Venti in ihrer Singvogelform mit einer Laterne, gebastelt aus buntem Papier und einer Kerze, so hoch wie möglich in den Nachthimmel. Dort werden die Papierlaternen losgelassen und sinken als von den Venti eigens geschaffene Sterne Richtung Erdboden. Man erzählt sich, dass je höher die Papierlaterne in den Himmel gebracht wurde, desto besser wird das kommende Jahr für den jeweiligen Ventus.

Eine Religion besitzen die Venti bis heute nicht. Ihre hohe Intelligenz, der Wunsch frei durch die Lüfte zu gleiten und ihre eitle Vorstellung, sie bräuchten niemanden, der ihnen vorschreibt wie sie zu leben hätten, da sie das schon recht gut allein hinbekommen würden, hat bis jetzt jegliche Versuche, einem Ventus eine Religion nahezulegen, vereitelt. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Venti keinen Hang zum Fantastischen oder Unglaublichen hegen würden. Viele Venti interessieren sich zum Beispiel für die Sterne- und Wolkenformationen. Sie glauben durch das Beobachten des Himmels könnte man viel über die Welt und das eigene Leben erfahren. Auch über das, was nach dem Tode passiert, sind sich die Venti uneins. Auch hier versuchen viele nach einer Antwort in den Himmelsbildern zu suchen.

Stärken & Schwächen

Die Venti sind seit Anbeginn ihrer Geschichte für ihre hohe Intelligenz berüchtigt. Sie kennen ihre Schwächen und Stärken meist recht genau und wissen, wie sie auf unterschiedlichste Situationen reagieren können. Früher äußerte sich diese Fähigkeit beim Fischfang, heute in den Strategien sich vor Jägern und Raubtieren zu verstecken oder zu fliehen. Die Fähigkeit in der Vogelform zufliegen macht es den Fluchtwesen einfacher, aus gefährlichen Situationen zu entschwinden. Zwar dauert die Verwandlung in die Singvogelform einige Momente der Ruhe und Bewegungsunfähigkeit, ihr flinkes und wendiges Flugverhalten hilft ihnen aber häufig, um Jäger am Boden oder in der Luft abzuschütteln. Auch wenn es ihnen in ihrer normalen Gestalt verwehrt ist, wirklich zu fliegen, ist es den Venti möglich mit aufgefächerten Flügeln einen Fall aus geringer Höhe abzubremsen. Sich mit dem Wind zubewegen und kleinen Sturmböen standzuhalten ist für den Ventus ebenso eine Leichtigkeit.

Obwohl viele Venti recht scharfe Krallen zum Fischfang haben, sind die Vogelwesen keine guten Kämpfer und suchen eher die Flucht als die Konfrontation. Nicht nur ist ein Ventus deutlich schwächer als ein normaler Mensch, die Schläge mit den Flügeln fühlen sich meist eher wie Schläge mit einem Kissen an. Ein weiteres Manko der Venti ist die fast schon angeschlüpfte Eitelkeit, welche bei vielen Wesen nicht immer gut ankommt. Das Stolzieren und Federn präsentieren hilft nicht gerade, wenn hübschen Federn der Venti als edler Schmuck und das Fleisch sowie die Eier der hübschen Vogelwesen als Delikatesse angesehen werden. Das Immunsystem der Venti ist, genauso wie ihre Muskeln, nicht das stärkste, weswegen leichte Erkrankungen wie Grippe oder Fieber schon zur lebensbedrohenden Gefahr werden können.

Beitritt

Nach Absprache mit JonasHamburg

Geschrieben von JonasHamburg

Updated on 7. Dezember 2023