Lichtträger

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Rassenbeschreibung

Lichtträger sind dämonische Feuergeister, die sich vom Drang, ewig leben zu wollen, weit genug treiben ließen, um ihr Bewusstsein von ihrem Körper zu trennen. Als üblicherweise in einer Laterne mitgeführtes „Seelenfeuer“ klammert sich ihre Seele nun ans Leben und steuert ihre Körper wie Marionetten an Fäden.

Aussehen

Kein Lichtträger kann jemals als solcher geboren werden. Sie stammen immer von einer anderen Rasse ab. Ihre anatomischen Merkmale (das bezieht sich auf alles, was nicht in diesem Text erwähnt wird) behalten sie von dieser Rasse bei.
Über die Jahre hinweg bleicht das gesamte Farbschema, mit Haut, Haaren und allem, was zu ihnen gehört, aus. Die Farben werden dabei nicht unbedingt heller, nur desaturierter. Nur bei einem sehr jungen Lichtträger könnte man noch kräftige Farbtöne finden.
Die einzige Ausnahme bilden ihre Augen. Die Augen eines Lichtträgers leuchten in der Farbe der Seelenflamme. Im Kontrast zum Rest von ihnen strahlen die Farben immer kräftig, lebendig und wirken fast wie zwei kleine Flammen, die in ihren Augenhöhlen lodern.

Mit noch ein wenig mehr verstrichener Zeit bilden sich gelegentlich dunkle, ein wenig verrußt aussehende Merkmale am Körper einiger Lichtträger, fast, als würden einige Stellen von ihnen farblich unter dem Einfluss der Seelenflamme verkohlen. Das kann von dunkel abzeichnenden Adern, dunkel verfärbten Extremitäten bis hin zu einem schwarzen Innenleben oder Ähnlichem reichen.
Der Körper eines Lichtträgers hat keine Verwendung für etwas Normales wie Blut. Sollten Lichtträger sich verletzen, laufen ihnen statt herkömmlichem Blut wenige Tropfen einer klaren, ölartig schimmernden Flüssigkeit aus den Wunden. Dünne Rauchfahnen steigen aus den Verletzungen auf, als würde unter ihrer Haut ein Feuer lodern.

Verhalten

Die Persönlichkeit eines Lichtträgers hängt in starken Zügen davon ab, wer sie vorher waren. Allerdings gibt es ein paar Eigenheiten und Merkmale, die sich in allen von ihnen finden lassen:
Jeder Lichtträger ist mit dem Ehrgeiz ausgestattet, sich ans Leben zu klammern und bringt einen ausgeprägten Lebenswillen mit sich. Die Bereitschaft, sich dafür in moralisch fragwürdige Gewässer zu wagen, ist für einen Lichtträger gegeben. Immerhin ist ein großer Teil von dem, was sie am Leben hält, der pure Ehrgeiz, weiterleben zu wollen. Das bedeutet auch, sie haben eine Veranlagung zu Verbissenheit, blinder Ambition und der Bereitschaft zu Extremen.
Die Lichtträger haben eine aufrechte, majestätische Körperhaltung, die von selbstbewusster Grazie geprägt ist. Ihre Bewegungen sind fließend und fast schon anmutig, als ob sie von einer inneren Energie angetrieben werden.
Auch, wenn der Körper eines Lichtträgers theoretisch als untot zählen mag, ist die Körpertemperatur deutlich höher als die eines Menschen. Es ist nicht selten, dass ein Lichtträger vergisst, dass sich seine Haut für andere wie sehr erhitztes Fieber anfühlt.
„Vollständigkeit“ ist ein wichtiges Konzept für einen Lichtträger. Zwar ist ein fehlender Finger dem Tod deutlich vorzuziehen, aber dennoch ist der Fakt, dass ein Teil des Körpers fehlt oder nicht mehr funktioniert, eine deutliche Erinnerung an ihre Vergänglichkeit.
Ihr Blut hat dieselben Eigenschaften wie Laternenöl. Brennbar, schmierig und wirklich nicht allzu angenehm riechend.

Nahrung

Anders als bei einem herkömmlichen Feuer verzehrt ein Seelenfeuer keinen Brennstoff. Stattdessen ernährt sich ein Lichtträger von anderen Energiequellen, beispielsweise von herkömmlichem Feuer. Dies geschieht automatisch, sobald die Energiequelle sich dem Seelenfeuer auf etwa dem Radius des Leise-Chats nähert. Die Energiequelle wird dabei augenblicklich aufgebraucht. Das Feuer erlischt, die Lava erstarrt, nur ein anderer Lichtträger kann nicht verzehrt werden.
Etwa alle 7 Tage benötigt ein Lichtträger eine Energieaufnahme von mindestens der Menge eines brennenden Lagerfeuers. Auch ein Lichtträger muss in Maßen genießen; er wäre nicht in der Lage, in einer Sitzung einen ganzen Großhausbrand, geschweige denn einen Vulkan, zu vertilgen.
Sie können keine Nahrung zu sich nehmen, ohne sich zu übergeben. Winzige Schlückchen einer Flüssigkeit würden bei ihrer Innentemperatur ohnehin verdampfen, bevor sie ihren Magen erreichen.

Alter

Die Lichtträger haben keine natürliche Lebensspanne. Ein Lichtträger lebt, solange seine Flamme brennt.
Allerdings brennt die Flamme nur, solange auch der Lebenswille des Lichtträgers brennt. Das ist der Hauptgrund, warum Lichtträger nicht ewig leben, denn für jeden kommt irgendwann der Punkt, an dem der Lebenswille auch nur ein klein wenig schwankt. Ein solcher Moment reicht für einen Lichtträger schon aus, um seine Flamme zu erlöschen.

Fortpflanzung

Ein Lichtträger ist nicht in der Lage, sich biologisch fortzupflanzen.

Geschichte & Kultur

Geschichte

Wo genau die Lichtträger herstammen, wie sie entstehen und was sie überhaupt hier im Licht der Welt machen, ist großteils undokumentiert. Die Wesen sind quer durch die Geschichte viel zu vereinzelt und selten aufgetreten, um sie vernünftig niederzuschreiben. Selbst klassische Legenden, die sie entweder verherrlichen oder als kinder-erschreckende Monster darstellen, werden über Lichtträger so gut wie gar nicht gefunden. Egal, wie gern solche Geschichten doch so häufig über Wesen geschrieben werden, deren Existenz die Welt nicht ganz versteht.

Alles, was von ihrer Historie übrig ist, ist nicht mehr als eine Seite in uralten Sammelbüchern lyrischer Werke von unbekannten Autoren, ein einzelnes Schriftstück, das auf ihre Existenz hinweist. Auch wenn dieses von denen, die nicht danach suchen, häufig als halbgutes Gedicht über jugendlichen Leichtsinn abgetan wird. Für jemanden, der allerdings so eifrig nach dem ewigen Leben sucht, wie ein Lichtträger im Werden, kann es allerdings den Fuß in der Tür genau dazu bieten.

“Denk an das golden Aug‘, das überwacht,
dessen zweiter Blick das Leiden lindert.
Wenn das blutend Rot am Horizont, die Sonne nicht am setzen hindert,
kämpfe durch die dunkle Nacht, bis am Morg‘ das Licht entfacht.

Der Weise am End‘ des Pfades lügt,
„O Jugend, du strahlst, doch siehst du nicht. Friede erblüht, wo das Licht erlischt.“
Doch wahrer ist der, der selbst im Feuer nicht vergeht,
wenn am Ende nur sein Wort mit ewiger Stille sich vermischt.

Da deine Zeit zu schnell verrinnt,
such’ das golden Aug‘, das überwacht,
Wenn das blutend Rot am Horizont, die Sonne nicht am setzen hindert,
geh‘ nicht still in die dunkle Nacht.”

Kultur und Ritual

Die vereinzelten Lichtträger, die heute durch die Welt ziehen, haben noch die vagen Erinnerungen von verlockend geflüsterten Versprechen in ihren Köpfen. Leise Worte, die näher locken, der Blick in sonnengleich leuchtende, goldene Augen und ein Gefühl der Hitze, das durch die eisige Kälte sticht. Ungünstig ist nur, dass die Erinnerung an Mehr zu fehlen scheint.
Alles, was man sich dazu noch zusammenreimen kann, ist, was aus dem Gedicht abgeleitet werden kann. Es gibt einen Weg, den Tod zu umgehen, und dieser hat nicht nur mit der Erhaltung eines Feuers zu tun, sondern kann, der Seltenheit der Lichtträger nach, nicht an jedem einfachen Ort durchgeführt werden.
(Um das tatsächliche Ritual zu kennen, mit dem man zum Lichtträger wird, muss dieses im RP herausgefunden werden. Es kann sich allerdings auch direkt auf einen Beworben werden, ohne das Wissen zu haben, dieser wird sich dann aber nicht ans Ritual erinnern.)

Historisch treten Lichtträger nur vereinzelt in der Geschichte auf und das selten im selben Umkreis. In seiner Lebenszeit mehr als einen Artgenossen zu treffen, war für sie schon immer eine Seltenheit, ein Zusammenschluss aus Lichtträgern ein Wunder. In solchen Umständen könnte sich kaum eine überdauernde Kultur entwickeln. Aber ironischerweise führte genau das zu dem nächsten Punkt, den sie daran haben:
Die ewig währende Debatte darüber, ob sie nun als untote Wesen zählen oder nicht. Es ist in der Natur der Lichtträger, sich über Leben und Tod den Kopf zu zerbrechen. Da ihnen allerdings niemand die Antwort geben kann, kommt jeder einzelne früher oder später zu seiner eigenen, festgefahrenen Vermutung, was sie nun eigentlich sind. Ob tatsächlich untot, weil ihr Herz nicht schlägt, oder unsterblich, weil sie immer noch auf Erden wandeln. Mancher wird an die goldenen Augen zurückdenken und meinen, sie sind gesegnet und göttlich geschaffen, andere wiederum meinen vielleicht das genaue Gegenteil. Die wenigen, die aufeinandertreffen, werden sich wohl nie ganz einig sein, warum und wer sie sind.

Die Flamme

Das Seelenfeuer ist der wohl wichtigste Teil eines Lichtträgers. Es repräsentiert nicht nur den brennenden Lebenswillen eines Lichtträgers, sondern das eigentliche Bewusstsein des Lichtträgers sitzt in der Flamme selbst. Von dort aus steuert der Lichtträger seinen untoten Körper wie eine Marionette, sieht durch dessen Augen und nimmt wahr, was sein Körper wahrnimmt. Das sorgt schnell dafür, dass vor allem unerfahrene Lichtträger dazu neigen, in der Ich-Perspektive von ihrer Flamme zu sprechen.
Das Seelenfeuer brennt etwa mit der Intensität einer Fackel und nimmt ab, wenn dem Lichtträger die Energie auszugehen droht, bis es nicht heller lodert als eine einfache Kerze. Was es allerdings von einem normalen Flämmchen abhebt, ist die Farbe. Statt den klassischen Feuerfarben brennt das Seelenfeuer in einer Farbe, die die Seele widerspiegelt, die es repräsentiert.
Der Radius, in dem das Seelenfeuer in der Lage ist, den Körper zu steuern, beträgt 15 m (Blöcke). Sollte ein Teil des Körpers diesen Radius verlassen, verliert der Lichtträger die Kontrolle darüber, bis es sich wieder im Radius befindet.
Der Erzfeind der Seelenflamme ist einfach und herkömmlich: Wasser. Ein Regenschauer oder ein flüchtiger Wasserspritzer reicht nicht aus, um mehr Schaden als Schrecken, Kälte und Schmerzen auszulösen. Um eine ungeschützte Seelenflamme zu löschen, bedarf es eines ordentlichen Schwalls Wasser. Deshalb ist es für Lichtträger nicht üblich, ihre Flamme ungeschützt mit sich zu tragen. Behälter wie Laternen, Gläser oder Ähnliches sind nicht nur bevorzugt, sondern empfohlen.
Dinge, die von der Seelenflamme in Brand gesteckt werden, brennen nur so lange, wie sie sich im Radius der Seelenflamme befinden. Externes Feuer zählt nicht als Teil der Seelenflamme.

Stärken & Schwächen

Stärken

Jedes Wesen, das eine Seele besitzt, kann ein Lichtträger werden. Alle Effekte und Rassenaspekte werden dabei von den Effekten der Lichtträger überschrieben.
Durch die Tatsache, dass die Lichtträger ihren Körper wie Marionetten steuern, verfügen sie über eine exzellente Körperkontrolle, die sie zu wahren Bewegungskünstlern macht. Ihre Agilität reizt das menschlich Mögliche nicht nur aus, sondern geht sogar darüber hinaus. Sie bewegen sich präziser und ein wenig flinker.
Ihre Körper zählen als untot, sie sterben also nicht an herkömmlichen Todesursachen wie Ersticken, Verhungern oder Verwundung. Einen Puls sucht man genauso vergeblich wie ein Schmerzempfinden.
Feuer, Hitze und alles dergleichen sind nicht in der Lage, dem Lichtträger zu schaden. Körperteile, die sich außerhalb des Radius der Seelenflamme befinden sollten, verlieren diesen Effekt.
Der Körper ist über Wochen hinweg in der Lage, die meisten Wunden zu heilen, abgetrennte Körperteile wachsen jedoch nicht wieder an. Allerdings zählen abgetrennte Körperteile noch immer als Teil des Körpers. Solange sie sich also im Radius des Seelenfeuers aufhalten, können sie weiterhin vom Lichtträger gesteuert werden. Theoretisch kann ein Lichtträger abgetrennte Körperteile wieder annähen oder versuchen, Wege zu finden, abgetrennte Gliedmaßen wieder an seinem Körper zu befestigen. Nur wird es wahrscheinlich nie wieder so gut halten wie zuvor. Der Selbsterhaltungswille eines Lichtträgers reicht jedoch noch weiter ins Makabere. Sollte ein kleinerer Teil eines Lichtträgers (nicht ganze Arme, Köpfe, Beine usw. auf einmal) vollständig verloren gehen, beispielsweise ein Finger, ein Ohr oder ein Auge, kann ein fremdes „Ersatzteil“ angenäht und an dessen Stelle als eigenes Körperteil genutzt werden.

Schwächen

Die Feuergeister haben, niemanden überraschend, ihre Schwierigkeiten mit Wasser. Nicht nur die Flamme kann gelöscht werden, sollte Wasser in eine offene Wunde geraten, sondern auch der Wundheilungsprozess. Was bleibt, ist eine wie ausgebrannt aussehende, verhärtete Fläche, mit dem Potential, die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Wasserkontakt in Wunden wird von einem dumpfen Schmerz begleitet, und der einzige Weg für einen Lichtträger, noch tatsächlichen Schmerz zu spüren.
Ein Lichtträger kann sich nicht weiter als im Reden-Radius von ihrem Licht entfernen, ohne die Kontrolle über ihren Körper zu verlieren, bis sie den Radius wieder betreten. Eine Woche ohne Körper verbringen zu müssen, beeinträchtigt den Lichtträger stark genug, um sein Feuer ausbrennen zu lassen. Der Körper mag der Robustheit eines Menschen nicht unterlegen sein, die Seelenlaterne ist jedoch deutlich empfindlicher, was derartiges angeht. Ist diese einem stärkeren Aufprall ausgesetzt, zum Beispiel der Wucht eines Faustschlags, reicht das aus, um den Lichtträger kurzzeitig zu desorientieren.
Ein Lichtträger, dem die Energie ausgeht, stirbt nicht einfach oder kippt um. Solange die Flamme noch brennt, lebt der Lichtträger noch, was jedoch passiert, ist, dass ihre Bewegungen und ihre Körperkontrolle stark leiden. Sowohl die Bewegung als auch die Denkweise dieses Wesens werden stark verlangsamt. Das Seelenfeuer gleicht in diesem Zustand eher einem kleinen Kerzenflämmchen, das vor sich hin flackert und um sein Leben kämpft.
Lichtträger sind nachtblind. Das bedeutet, Mondlicht allein reicht nicht aus, damit sie ihre Umgebung vernünftig ausmachen können.

Beitritt

Im RP und nach Absprache mit _GIitch

Geschrieben von _GIitch

Updated on 14. März 2024