(I) Myrodopoden (Sniffer)
Myrodopoden
Schwierigkeit: Leicht
Jeder Spieler darf sie ausspielen.
Aussehen
Die Myrodopoden sind eine Spezies von sechsbeinigen reptilienartigen Landlebewesen. Erwachsene Myrodopoden erreichen eine Schulterhöhe von 2,5m. Einige Exemplare können aber auch eine Höhe von bis zu 3m erreichen. Myrodopoden fallen durch ihren gedrungenen Körperbau und ihre dicken Zotteln auf, die auf den ersten Blick wie ein gewöhnliches Fell wirken. Betrachtet man die einzelnen verfilzten Stränge jedoch näher, fällt auf, dass sie mehr wie sehr schmale Federn wirken, die den Körper der Myrodopoden bedecken. Durch ihre große Masse, die durch das Federkleid noch einmal wesentlich größer wirkt, trauen sich nur wenige Jäger die ruhigen Wesen anzugreifen. Das Federkleid der Myrodopoden ist auf der Oberseite ihrer Körper grünlich, ähnlich der Farbe von frischem Gras. Vermutlich entwickelten sie diese Tarnung, um sich vor den einzigen Jägern zu verstecken, die diesen sanften Riesen gefährlich werden könnten, Drachen.
Ein weiteres Merkmal der Myrodopoden ist ihre große schnabelartige Schnauze. Besonders hervorstechen tun die großen Nasenlöcher, mit denen die Myrodopoden den Boden nach Nahrung abschnüffeln. Borsten in den großen Nasenlöchern verhindern dabei, dass übermäßig viel Dreck in die Nase gelangen kann. Ebenso sind die Nasenlöcher weitaus weniger verhornt als der Rest des Schnabels und sind bis zu einem gewissen Grad bewegbar. Auffällig sind weiterhin ihre gigantischen elefantenartigen Füße, die nicht zu ihrem sonst, aufgrund von Schnabel und Federkleid, vogelähnlichen Aussehen zu passen scheinen. Myrodopoden sondern einen erdigen Geruch ab, um sich zu tarnen. Auf dem Rücken der Myrodopoden können auch Blumen und kleine Sträucher wachsen.
Wesen
Myrodopoden sind sehr ruhige, aber auch störrische Lebewesen, die meist in Gruppen anzutreffen sind. Sie durchstreifen die Wiesen und Wälder auf der Suche nach Nahrung und rasten meist nur in der Brutzeit. Ihre große Masse schützt sie vor den meisten Jägern, weshalb sie von diesen größtenteils in Ruhe gelassen werden. Daher sind sie den meisten humanoiden Wesen gegenüber wenig scheu und lassen sich problemlos streicheln. So ist es in der Regel auch nicht gefährlich, sich innerhalb einer Myrodopodenschule aufzuhalten.
Junge Myrodopoden sind meist neugieriger und allgemein aktiver als erwachsene Tiere, werden aber mit zunehmendem Alter träge, bis ihnen schließlich so gut wie alles egal ist, was nicht ihr Fressen ist. Die Eierschalen von Myrodopodeneiern sind besonders hart und selbst mit Hämmern kaum zu öffnen. Selbst für das Myrodopodenjunges ist das Ausbrechen aus dem Ei ein gewaltiger Kraftakt, der nicht jedem gelingt. Nur den Himmel beobachten Myrodopoden stets mit besonderer Sorgfalt, da von dort die einzige Bedrohung kommen kann, die diese Spezies kennt, die Drachen. Dabei kommt es aber nicht selten vor, dass sie auch manche großen Vogelarten mit ihren Fressfeinden verwechseln. Kommt eine Myrodopodenschule erst einmal in Panik, rennen sie ohne Rücksicht auf ihre Umgebung los. Dabei kommt es nicht selten vor, dass sie dabei kleinere und größere Tiere, die in ihrem Weg stehen, gar Humanoide, die sich innerhalb einer Schule aufhalten, zu Tode trampeln. Auch Jungtiere, die bei einer solchen Panik stolpern und zu Boden gehen, werden bisweilen zertrampelt.
Andere Tiere lassen sich oft auf Myrodopoden nieder und reisen auf ihrem Rücken mit. Auch kleinere Vögel tolerieren die sanften Riesen dabei, jedoch können diese dabei auch leicht eine Massenpanik auslösen. Sollte eine Flucht in eine Richtung nicht möglich sein, vergraben sich Myrodopoden mit ihren sechs Beinen im Boden, bis nur noch ihre Grüne Oberseite wie ein Hügel oder ein bemooster Stein aus der Erde ragt. Sollte ein Myrodopode in seinem Leben eine stinkende Pflanzenart, oder genauer deren Samen, gefressen haben, wachsen diese innerhalb von einer Minute auf ihrem Rücken, um den Drachen abzuschrecken. Je nach Art der Pflanze werden auch andere Lebewesen in ihrem Umkreis vertrieben, nur die Myrodopoden selbst scheinen dadurch unbeeindruckt zu sein.
Lebensraum und Häufigkeit
Myrodopoden bevölkerten einst in kleineren Schulen viele Lichtungen und Wiesen im Bergland. Auch in flacheren Gebieten ließen sich vereinzelt Schulen, die aber dafür deutlich größer waren als die in den Berglanden, finden. Meist entfernen sich Myrodopodenschulen nicht weit vom Schutz der Bäume und wagen sich daher nur selten in größere Graslandschaften oder Steppen. Früher einmal waren Myrodopoden kein seltener Anblick, auch ihre einzigen natürlichen Fressfeinde, die Drachen, konnten den Bestand der Spezies nicht dauerhaft gefährden. Dies änderte sich erst, als die entstehenden Hochkulturen unterschiedlicher Rassen, besonders der Zwerge und der Orks, tiefer in ihren Lebensraum eindrangen und sie aufgrund ihres wertvollen Fetts, aber auch ihres Federkleids, jagten. Auch versanken einige besonders große Schulen im Flachland bei Flutkatastrophen in den Fluten. Nur ihre besonders harten Eier lassen sich noch vereinzelt finden. Heute findet man sie nur in entlegenen Wäldern. Ihre Eier jedoch werden auf dem Markt zu hohen Preisen als Sammlerobjekte verkauft.
Nahrung
Myrodopoden ernähren sich von Knollen und Wurzeln im Boden. Dabei sind sie sehr wählerisch, weshalb sie oft stundenlang den Boden mit ihrem Schnabel durchwühlen und mit ihren großen Nasen nach den Wurzeln schnüffeln. Auch einige Pflanzensamen gehören zu ihrer Diät.
Besonderheiten
Manchmal graben Myrodopoden bei ihrer Suche nach Nahrung seltene Pflanzensamen aus, die sie in der Regel fressen. Manchen Völkern gelang es jedoch durch Reisen mit Myrodopodenherden mit genug Geduld an Samen zu kommen und dadurch die seltenen Pflanzen zu züchten. Aufgrund ihrer ruhigen Art stört es Myrodopoden nicht, wenn man sich auf ihre Rücken setzt, sofern man dabei nicht zu sehr, wie ein Vogel oder ein Drache wirkt. Ansonsten wird es sie kaum stören, wenn man auf ihrem Rücken mit reitet, nur steuern kann man sie nicht.
Myrodopodeneier sind sehr hart und von außen kaum zu öffnen, jedoch lassen sie sich auch noch nach Jahrhunderten ausbrüten.
Myrodopoden beeinflussen sowohl direkt als auch indirekt das Pflanzenwachstum. Einerseits lockern sie mit ihren Schnäbeln den Boden auf und düngen diese mit ihren Hinterlassenschaften, andererseits scheint ihr erdiger Geruch das Pflanzenwachstum anzuregen.
Wenn Myrodopoden Pflanzensamen essen, können diese Pflanzen auf ihrem Rücken wachsen. Zudem gibt es Pflanzensamen, die erst durch Myrodopoden verspeist werden müssen, damit sie dann schließlich auf ihrem Kot wachsen können. Die Pflanzen, die auf ihrem Rücken wachsen, sind reicher an Nährstoffen und haben bei der Verarbeitung eine stärkere Wirkung, weshalb viele Heiler davon träumen würden, eine Myrodopodenherde zu halten, um von ihrem Rücken Heilkräuter ernten zu können, jedoch ist auch der Geruch der Pflanzen stärker.
Myrodopoden können auf ihrer Suche nach Essbarem auch auf vergrabene Gegenstände stoßen, die sie dann auf der Oberfläche liegen lassen.
Zähmbarkeit
Myrodopoden sind sehr sanfte Wesen und interessieren sich so nicht dafür, ob sie nun in Gefangenschaft oder in Freiheit leben, sofern ihre Bedürfnisse gedeckt sind. Myrodopoden brauchen viel Auslauf und können daher nur auf großen Koppeln gehalten werden. Ebenso brauchen sie auf ihren Koppeln genug Unterschlupfmöglichkeiten und Schutz vor dem Himmel über ihnen wie Bäume oder Buschwerk, aber auch Felsvorsprünge oder Ställe. Myrodopoden brauchen immer genug weiche Erde unter sich, die sie nach Wurzeln, Knollen und Samen absuchen können und können somit nicht auf Steinboden oder in Höhlen gehalten werden. Es ist so gut wie unmöglich einen Myrodopoden zu sagen, wo er langzugehen hat und ihn an einer Leine zu führen, da sie sehr eigensinnig sind. Vereinzelt hatten Züchter Erfolg dabei, sie mit ihrer Leibspeise anzulocken und zu führen. Ebenso müssen Myrodopoden immer in Gruppen gehalten werden, da einzelne Tiere oft nach einiger Zeit an Einsamkeit sterben.
Geschrieben von Aresnullzwo