(I) Federechse (Echsen)
Federechse
Schwierigkeit: Leicht
Jeder Spieler darf sie ausspielen.
Aussehen
Die Federechse ist ein etwa 6-7 Meter langes Reptil, welches in der Regel ein Stockmaß zwischen 1.30 – 1.70 Metern besitzt. Weibchen und Männchen unterscheiden sich größentechnisch nicht sonderlich.
Der Körperbau dieses majestätischen Tieres ist verhältnismäßig sehr lang, was sich in einem langen Hals und einem ähnlich langen Torso äußert, wobei die Kopfform stetig flach ist und hin zur Schnauze spitz zuläuft. Zusätzlich besitzen sie zwei Reihen an messerscharfen, nicht sonderlich großen Zähnen. Ihr Kiefer ist verhältnismäßig stark, sodass dieser Fleisch reißen kann, doch ist er zu schwach um Knochen zu brechen. Im Allgemeinen erinnern sie leicht an eine Schlange, auch wenn sie weiterhin jeweils zwei Vorder- und Hinterbeine besitzen. Die Klauen der Echse sind recht scharf, da sich diese im Sand nicht sonderlich abwetzen. Die Schuppen der großen Echsen sind sehr glatt und fein, sodass kaum Zwischenräume zwischen diesen entstehen und es bei der Fortbewegung möglichst wenig Reibung mit dem Sand gibt. Die Schuppen sind jedoch weder sonderlich hart noch fest.
Was die Federechsen neben ihrer skurrilen Form jedoch besonders macht, sind die an einigen Stellen des Körpers wachsenden, sehr edel wirkenden und dadurch wertvollen, Federn. Diese befiederten Stellen findet man an der Schwanzspitze, am Schwanzansatz des Hinterteils, am Kopf, wo sie an eine Federhaube erinnern und an den Beinen der Federechsen. Die besagten wertvollen Federn können zudem Maserungen haben, die im Gesamtbild ein Muster bilden, welches individuell für jede Federechse ist. Ihre Farbvarianz ist ebenso vielfältig wie die der Schuppen. Die Augenfarben der Federechsen entsprechen in der Regel der Komplementärfarbe ihrer Schuppenfarbe. Die seltensten der Federechsen sind die blau gefärbten Individuen, meist besitzen sie sandähnliche Schuppenfarben.
Wesen
Die Federechsen gelten als sehr stolze Kreaturen, die sich insbesondere etwas auf ihre Schönheit und ihre Federprachten einbilden. Entsprechend wollen sie auch derart edel und anmutig behandelt werden, weswegen man im Volksmunde sagt, dass sie sehr charakterstark sind. Andere würden sie auch als kleine Diven beschreiben, was besonders bei gezähmten Individuen vorkommt. So lassen sie nicht jedes Reitgeschirr zu oder verschmähen auch mal das Futter, wenn es ihnen nicht edel genug ist.
Wilde Federechsen sind ziemlich skeptisch gegenüber den Humanoiden, wodurch man auch nur selten welche von Nahem zu sehen bekommt, wenn man nicht selber gerade edel und Anmutig aussieht oder man sich an sie herangeschlichen hat. In ihren kleinen Landesverbänden, welche im Schnitt aus 4-5 Tieren bestehen, sind diese Wesen hingegen verspielter.
Verstoßene, somit allein lebende Federechsen, werden die Federn ausgerissen, eine schlimme Strafe für die eitlen Echsen, da dies ihnen für immer die Möglichkeit nimmt, wieder in eine andere Gruppe aufgenommen zu werden.
Lebensraum und Häufigkeit
Der Lebensraum der Federechsen sind die Wüsten. So leben sie sowohl in der weißen als auch in der roten Wüste. Extrem selten leben sie direkt an Wasserquellen in diesen Bereichen.
Sie sind nicht unbedingt selten, sind aber auch nicht unbedingt in jeder Wüste anzutreffen. So findet man in der Regel rote, orange und gelbe Vertreter der Art eher als die Bläulichen, die bald schon das Äquivalent zu Albinos bilden. Eben diese bläulichen Federechsen bevorzugen die Nähe von Wasserquellen. Natürliche Feinde haben die Echsen, welche bis zu 50 Jahre alt werden können, nicht.
In der Regel findet man, außer bei der Jagd, die Federechsen am häufigsten bei ihren Nestern. Diese Nester bauen sie in Höhlen in Sandsteinklippen, die für andere Wesen nicht unbedingt leicht zu erreichen sind und sich tief ins Gestein hinein schlängeln. Ausgepolstert sind diese Nester mit dem feinsten Sand.
Wer jedoch weiß, wonach er suchen muss, kann diese Nester recht schnell entdecken, da manchmal eine feine Spur aus glitzernden Partikeln und Überresten aus diesen hinaus führt. Diese stammt aus den Federn der Federechsen. Auch Schätze, die die Federechsen in der Wüste sammeln, wie glitzernde Gegenstände, Perlen oder anderes Glitzerzeug, sind in den Nestern zu finden. Meist sind diese jedoch nicht mehr vollständig intakt, weil die eitlen Echsen versuchen, diese bestmöglich zu verkleinern und den dabei entstehenden Staub in den Sand der Nester zu verteilen. Wenn Federechsen schlafen, verbuddeln sie sich zum Teil in diesem Sand, was dazu führt, dass dieser mit dem Glitzerstaub an den Federn hängen bleibt und die Tiere zum Glitzern bringt.
Nahrung
Zu ihrer Nahrung gehören Schlangen, Kojoten, Oryxantilopen, Kamele und Flughühner. Also sämtliches Größeres, was in der Wüste zu finden ist. Die großen Kamele und Oryxantilopen jagen die Federechsen mindestens zu dritt. Alsbald die Beute dann erlegt ist, wird diese aufgeteilt, sodass jeder der Beteiligten einen Teil der Beute bekommt. Jagen müssen sie nur einmal pro Woche, weswegen sie auch nur einmal in dem Zeitraum wirklich Futter zu sich nehmen. Alles weitere sind wenn dann nur Kleinigkeiten für zwischendurch, die nicht sonderlich sättigend sind.
Die Aufnahme von Pflanzen und Gräsern geschieht nur, wenn sie sich in der Oase aufhalten. Doch dient dies mehr zur Reinigung des Magens als wirklicher Futterzusatz.
Besonderheiten
Federechsen haben einen natürlichen Faible für glitzernde Dinge. Darunter fallen Edelmetalle, Edelsteine, Perlen und auch Perlmut. Sie sehen es als Ehrung ihrer Schönheit an, wenn sie welche besitzen, weswegen sie versuchen, diese zu verkleinern und mit dem dabei entstehenden Staub ihr Gefieder zu “schmücken”. Sie nehmen jedoch nur das Glitzerzeug an, welches der Farbe ihrer Schuppen entspricht. Den Prozess der Verkleinerung stellt für sie jedoch meist ein größeres Problem da, da ihre Kiefer meist nicht kräftig genug sind. So kommt es häufig vor, dass sie die Schätze aus Versehen beim drauf rum beißen verschlucken oder sie immer wieder gegen die Wände des eigenen Nest donnern. Meist mit dem Resultat dass immer ein paar Überreste der Schätze im Nest übrigbleiben. Die Schätze in ihren Mägen und die Federn mit dem wertvollen Staub der Schätze machen sie zu beliebten Zielen für Jäger. Da die Tiere recht agil und flink sind werden sie primär von darauf spezialisierten Gruppen gejagt.
Zähmbarkeit
Federechsen sind außerdem zähmbar. Wird eine Federechse erfolgreich gezähmt, braucht sie natürlich auch Reitgeschirr. Alles an Reitgeschirr lassen sich diese Wesen jedoch nicht anlegen. Es muss besonders edel und zu ihrer Schuppenfarbe passen, bevor sie es anlegen würden. (orientiert euch am besten an arabischem Reitgeschirr. Derartiges würden sie tragen).
Die Federechsen lassen sich als Reittiere für die Wüste nutzen, da sie sich in der Schnelligkeit vergleichbar mit einem Pferd auf normalen Untergrund in dieser fortbewegen können. Dies gelingt vor allem durch ihre schlängelnde Fortbewegungsart. Insbesondere wohlhabende Leute besitzen diese Tiere, auch um ihren Reichtum zu präsentieren. Sollte eine Federechse sich auf ihre Hinterbeine stellen, ähnlich wie ein Erdmännchen es täte, so ist es nahezu unmöglich sich im Sattel zu halten. Zumeist fallen die Reiter von ihrem Reittier hinab.
Um sich eine Federechse zu zähmen, muss man ihnen Tribute für ihre Schönheit bieten, die sich in Glitzerzeug äußern. Tatsächlich zählt auch hier der erste Eindruck. Federechsen würden sich nie jemandem nähern oder fügen, der für sie nicht entsprechend schön aussieht. So müssen die Personen beim Versuch, sich eine dieser Reptilien gefügig zu machen, sehr bunt, im Optimalfall glitzernd aussehen und edle Stoffe tragen. Besonders einfach ist das Zähmen von verstoßenen und damit federlosen Federechsen, da diese meist kaum andere Alternativen besitzen. Dies ist jedoch wiederum unter den Federechsenbesitzern recht verpönt und ein Zeichen für Armut.
Geschichten/Mythen
Einst vor langer Zeit, so erzählt man sich, existierte eine Federechse groß und schön und weiß wie Schnee. Ein solches Exemplar hatte noch keiner der Wüstenbewohner jemals zuvor gesehen, so imposant und einzigartig, dass es lange unentdeckt blieb und die meisten es für eine Fata Morgana hielten. Jene, die daran glaubten und nach dem Tier suchten, konnten nie einen Beweis für seine Existenz erbringen. Es wurde fast wie ein Spiel, ein Wettkampf trifft es eher. Legenden und Mythen fingen an, den Wert der eleganten Federechse zu steigern. So hieß es, dass ein solch einzigartiges Wesen nur mit einzigartigen Mitteln gezähmt werden könnte. Ein Apfel so weiß wie seine Schuppen, die Kerne aus purem Gold im Inneren. Andernfalls wäre es unmöglich, das Tier zu zähmen, denn alles andere wäre eine Beleidigung gegen die Schönheit dieses Wesens. Jedoch schien dieses Geschenk so einzigartig, dass seine Existenz wie die der Federechse selbst bald in Frage gestellt wurde. Immer seltener hieß es, dass Abenteurer und stolze Krieger sich aufmachten und versuchten, den Rücken dieses edlen Tieres zu besteigen. Eines Abends jedoch, ein junger Priester trat für einen Abendspaziergang ins Meer aus Sand, bemerkte er einen weißen Schimmer, die Federn der Echse wurden vom prallen Mond zum Leuchten gebracht. Die Federechse hob prachtvoll ihren Kopf, der Blick traf den Priester und wie tausende ihrer eigenen Schuppen fiel ihm die Erkenntnis von den Augen. Ein Wesen, so rein und schön und einzigartig, soll niemandem Untertan sein. Ein Wesen von solcher Pracht sei eines Gottes würdig, so bot er seiner Göttin Shahalia den Rücken des Tieres als zu besteigen, es sei ihres und solle immer ihres bleiben. Shahalia nahm dieses Geschenk an und die Federechse verschwand im selben Windzug, das weiße Schimmern im Sand jedoch blieb. Als der Priester näher kam, bemerkte er im Sande einen weißen Apfel mit goldenen Samen. Wird die weiße Federechse heute noch gesehen, so erzählt man sich, sei es Shahalia selbst, die durch die Wüste reitet und ihr Geschenk des Priesters würdigt. Von dem Apfel jedoch, so hieß es, soll er dem Priester beim ersten Bissen ewige Schönheit und Jugend gebracht haben, auf dass sein Glaube an Shahalia ewig währen kann.
Geschrieben von PsianaGames und Ambranoir