(I) Mondschwärmer (Greife)

Mondschwärmer

Schwierigkeit: Leicht

Jeder Spieler darf sie ausspielen.

Aussehen

Die flinken Waldlebewesen sind in ausgewachsener Form 40-50 cm lang, ca. 3-4 kg schwer und besitzen neben dem katzenähnlichen Körper ein Flügelpaar und einen kleinen Schnabel. Zusätzlich als Kletter- und Balancehilfe haben sie zudem noch einen 60-70cm langen Schweif, dessen Spitze in einem Federfächer endet, welchen sie zum Leuchten bringen können. Auch wenn es so scheint, als hätten diese niedlichen Wesen Fell, so kann man bei genauerer Betrachtung erkennen, dass sie tatsächlich ein äußerst feines Gefieder besitzen. Mit ihren großen, runden Augen und den ebenfalls gefiederten Fühlern, die auf dem Kopf sitzen, orientieren sich die Mondschwärmer bei der Futtersuche in ihrer zugehörigen Umgebung. Männliche Exemplare haben im Vergleich zu weiblichen etwas längere Fühler. 

Die vorderen und hinteren Gliedmaßen der geflügelten Vierbeiner sind eher kurz, haben kleine Pfötchen und sind ebenfalls mit einem dichten, feinen Federkleid bedeckt. Die Farbe des Gefieders der Mondschwärmer unterscheidet sich entsprechend des Lebensraumes und ist auf die jeweilige Umgebung angepasst, um sich so möglichst vor Fressfeinden zu schützen:
Mischwälder: rötlich bis rostbraun
Taiga: moccabraun bis pechschwarz
Tundra/Schneegebiet: beige bis schneeweiß

Wesen

Mondschwärmer leben in Baumkronen in einem sozialen Familienbund, bestehend aus 3-5 Tieren. Die geflügelten Akrobaten kann man ab und zu zur Abenddämmerung sichten, wenn sie sich auf zur Nahrungssuche machen. Generell sind sie zwar neugierig, aber auch schreckhaft. Der sanfte Ruf der geflügelten Wesen erinnert an das Gurren einer Taube, hat jedoch einen leicht säuselnden Klang, welcher mit mystischen Klingeln in den Ohren der Lauschenden widerhallt. Zur Paarungszeit treffen sich zwei Schwärmer auf dem Waldboden und tänzeln umeinander, während sie ihre Schweife in die Luft strecken und zum Leuchten bringen. Anhand der Intensität des Lichtes, welches bei jedem Tier unterschiedlich ist, machen die Mondschwärmer ihre Sympathie für das Gegenüber aus.  Sollte die Sympathie stimmen, fliegen sie hoch empor und ziehen Kreise umeinander, während sie sich einander besingen. Manchen Zuschauer könnte diese schöne Darstellung einem romantischen Tanz anmuten. Da diese Paarungszeit meist im Mondeslicht stattfindet, erhielten die geflügelten Wesen ihren Namen Mondschwärmer. Haben sich zwei Schwärmer gefunden, so bauen sie sich weit oben in den Baumkronen ein Nest und gründen ihre Familie. Während der Brutzeit der Jungen begibt sich das Weibchen zur Futtersuche, während das Männchen sich schützend um die Eier wickelt und diese warm hält. Nach 10 Monaten werden vom Jungtier die ersten Flugversuche geführt und mit einem Jahr verlässt es bereits das Nest. Trifft man auf einen Mondschwärmer, so sollte man sich in dessen Gegenwart ruhig verhalten, wenn man es nicht verjagen möchte. Am besten ist es, man verharrt wie ein Stein und lässt es von alleine auf sich zukommen. Zwar gab es noch keine Berichte darüber, dass man einen Mondschwärmer gezähmt hatte, doch gibt es wohl für alles ein erstes Mal, indem man mit viel Zeit ihr Vertrauen gewinnt.

Lebensraum und Häufigkeit

Mondschwärmer sind zwar recht weit verbreitet, doch würde man sie beispielsweise nicht in Wüstengebieten, Küsten und Regenwäldern auffinden. Für gewöhnlich findet man die geschickten Kleintiere eher abseits von Wanderwegen, Lichtungen und in Hainen. Vor ihren Fressfeinden wie Füchse, Bären oder auch Wölfe nehmen sie sich stets in Acht. Zu Kämpfen neigen diese scheuen Tiere nicht. Ein Mondschwärmer wird in der Wildnis bis zu 20 Jahre alt. Das ungefähre Alter eines Mondschwärmers erkennt man sowohl an der Körpergröße als auch an der Schwanzlänge.

Nahrung

Mondschwärmer sind hauptsächlich Insektenfresser, aber auch verschiedene Süßbeeren und diverse Nüsse gehören zu ihrer Nahrung. Insbesondere schmecken ihnen dicke Schnecken, die erst nach einem Regenschauer auftauchen, da sie aber mit nassen Federn nicht gut fliegen können, sind sie bei Regen besonders vorsichtig.

Besonderheiten

Was alle Mondschwärmer gemeinsam haben, ist die Fähigkeit, durch Biolumineszenz die Schwanzfedern zum Leuchten zu bringen, um sowohl Insekten anzulocken als auch kompetente Partner in der Paarungszeit ausfindig zu machen. Das Leuchten der Federn kann jedoch nur von lebenden Mondschwärmern erzeugt werden. Verlorene Federn oder die eines toten Exemplars besitzen diese Fähigkeit nicht mehr. Hierbei ist wichtig anzumerken, dass die Mischwald- und Taiga-Schwärmer ein wärmeres Leuchten erzeugen als die hell gefiederten Tundra-Mondschwärmer, die ein kaltes, beinahe bläuliches Leuchten produzieren. Dank ihren äußerst empfindlichen Fühlern können sie zudem den kleinsten Windhauch spüren und so Feinde oder Beute ausfindig machen.

Mithilfe ihrer Krallen können die Meisterkletterer sogar kopfüber einen Ast entlang laufen. Ihren langen Schweif können sie um Äste wickeln, um sich so von diesen hängen zu lassen, um Ausschau zu halten. Da man die Tiere nur selten zu Gesicht bekommt und noch seltener streicheln kann, wird ihnen auch nachgesagt, dass wenn man einem Schwärmer begegnet und von ihm berührt wird, es einem in Zukunft Glück bringen würde. Dies ist aber nicht mehr als eine Legende. 

Zähmbarkeit

Die Mondschwärmer sind trotz ihrer vorsichtigen Natur durchaus neugierig, sodass es gut möglich sein kann, einem unter den richtigen Bedingungen über den Weg zu laufen. Dabei spielen Sympathie und das Verhalten der Person eine große Rolle. Einem wütenden Barbaren würden diese zierlichen Wesen schnell aus dem Weg gehen. Deshalb ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und keine ruckartigen Bewegungen zu machen. Sollte dies gelingen und das Interesse des Mondschwärmers geweckt sein, so schleicht es sich langsam an und beobachtet einen weiterhin.
Futterbestechung ist nicht schlecht, doch sollte auch dies langsam angegangen werden und nicht zu schnell. Als Begrüßung geben die Schwärmer einen Stupser mit der Schnabelspitze an. Dies ist ein Zeichen, dass man ihnen nun eventuell etwas zu essen geben könnte. Würde man aber nun ruckartig etwas anderes vorhaben, wie etwa nach ihnen schnappen, so suchen sie auf der Stelle das Weite und nähern sich einem nie wieder, da sie nun nah genug dran waren, um den distinktiven Geruch aufzunehmen. Sollte es jedoch gelungen sein, das Vertrauen des Tieres anzueignen, so kann man eine wunderbare, einfühlsame Partnerschaft erwarten, wenn auch die Tiere nicht wirklich auf Befehle gehorchen oder Tricks erlernen können. 

Geschrieben von Redspy

Updated on 17. September 2023