Ara’Nida

Slots der Rasse: 2 von 8

Rassenbeschreibung

Die Ara’Nida sind Spinnen, die in der Lage sind, sich in Menschen oder zumindest menschenähnliche Kreaturen zu verwandeln. Auch wenn ihre beiden Augenpaare und ihre Zähne, welche sie in ihrer Menschengestalt haben, den ein oder anderen zum Schaudern bringen, sind Ara’Nida ein eher zurückgezogenes Volk, welches einen Kampf lieber meidet.

Aussehen

Ein paar Merkmale, welche sich die Ara’Nida jeglicher Unterart in ihrer humanoiden Form teilen, sind ihr blaues Blut sowie die zwei Augenpaare. Das erste, etwas größere, Augenpaar sitzt wie bei den Menschen ’normal‘ in ihrem Gesicht. Das zweite, etwas kleinere Augenpaar sitzt versetzt zum ersten Augenpaar auf der Stirn. Hierbei können die Augen entweder näher beieinander oder weiter auseinander sein. Zudem sind sie von der Statur her schlank, drahtig und meist fettlos mit geringer Muskelbildung. Durch eine seltene Mutation kann es vorkommen, dass die Ara’Nida in ihrer humanoiden Form dieselben Zähne besitzen wie in ihrer Spinnenform. Durch eine noch seltenere Mutation kommt es auch vor, dass sie das Greifwerkzeug ihrer Spinnenform mit in die humanoiden Form übernehmen, welche sich von den Wangenknochen aus nach unten vor dem Mund bilden.

Nida-Yasil

In ihrer humanoiden Form haben die Nida-Yasil eine eher dunklere Hautfarbe, welche in verschiedenen Brauntönen vorkommt. Dabei fällt die unregelmäßige Pigmentierung auf. Zudem besitzen sie spitzere Zähne, wodurch die meisten davon ausgehen, dass sie sich hauptsächlich von Fleisch ernähren. Als Kinder haben sie schwarze Haare, welche sich mit der Zeit grün, rot oder weiß färben. Je nachdem, welche Farbe ihr Hinterteil in ihrer Spinnenform hat. Nur, wenn die Haare sehr kurz gehalten werden, bleiben diese schwarz. Auch ihre Augen sind identisch mit den Augen in ihrer Spinnenform. Diese ähneln der Farbe des Hinterteils stark, wobei es auch vorkommen kann, dass bei einem roten Hinterteil die Augen rotbraun sind oder bei einem grünen Hinterteil türkise Augen zu finden sind. Die ausgewachsenen Nida-Yasil werden zwischen 1.90 m und 2 m groß. Dazu wiegen sie 65 bis 70 kg. In ihrer Spinnenform haben sie eine Rückenhöhe von 50 cm bis 60 cm und eine Spannweite (von Bein zu Bein) von 1.40 m bis 1.50 m. Ihr Körper setzt sich zusammen aus einem schwarzen Vorderteil, welcher 20 cm bis 25 cm lang ist und einem dünneren und langgezogenen Hinterteil, welcher 45 cm bis 50 cm lang ist. Das ergibt ein Gesamtmaß von 65 cm bis 75 cm. Dieser Körper wird von dürren schwarzen Beinen getragen, welche jeweils um die 55 cm lang sind. Ihr Hinterteil kann grün, rot oder weiß sein. In dieser Form wiegen sie auch 7-8  kg. Die Zähne werden 7 cm lang.

Nida-Pelsi

In ihrer humanoiden Form haben die Nida-Pelsi dunkle Hautfarben, welche in verschiedenen Brauntönen vorkommen. Dabei fällt die unregelmäßige Pigmentierung auf. Zudem besitzen sie ebenso spitzere Zähne. Als Kinder haben sie schwarze Haare, welche sich mit der Zeit in unterschiedliche Brauntönen färben. Hierbei sei zu beachten, dass sie nur einen Braunton haben können.Was die Nida-Pelsi aber besonders macht, ist, dass sie das Symbol, das sie in ihrer Spinnenform auf ihrem Hinterleib haben, auch auf ihrer Kopfhaut auf ihrem Hinterkopf haben. Dadurch färben sich ihre Haare, die dort rauswachsen, auch rot. Das Symbol selbst erkennt man aber nur, sofern der Träger die Haare kurz trägt. Dafür müsste man aber die Haare auch regelmäßig schneiden, denn die Haare der Nida-Pelsi wachsen sowohl schneller, als auch ‘voller’ nach, als die der anderen Ara’Nida. Auch ihre Augen sind identisch mit ihren Augen in ihrer Spinnenform. Ein ausgewachsener Nida-Pelsi wird zwischen 1.70 m und 1.80 m groß. Dazu wiegen sie 50 bis 55 kg. In ihrer Spinnengestalt werden sie zwischen 30 cm und 40 cm groß und wiegen rund 4-6 kg. Durch ihre kurzen und eng anliegenden Beine erreichen sie allerdings von Bein zu Bein nur eine Weite von 60 cm bis maximal 70 cm. Dadurch wirken ihre Augen, welche schwarz oder auch bernsteinfarben sein können, besonders groß. Vorder- und Hinterteil der Spinne sind gleich breit, wobei auffällt, dass sie besonders pelzige Haare haben. Auf ihrem Hinterleib zeichnet sich bei jeder Nida-Pelsi ein rotes Symbol ab, welches ein Kreuz, eine Raute oder vielleicht auch ein paar Punkte sein können. Komplexe Muster sind dabei unrealistisch und deshalb auch nicht möglich. Ihre Zähne werden dabei 5 cm lang.

Nida-Mona

In ihrer menschlichen Gestalt werden sie zwischen 1.85 m und 1.95 m groß und wiegen etwa 70 kg bis 80 kg. Dennoch haben sie einen ziemlich schlanken und nahezu muskellosen Körper. Ihre Haare nehmen, wenn sie älter werden, ein blasses Hellbraun oder auch ein rötliches Dunkelbraun an. Zumindest wenn man sie nicht kurz hält, denn wenn ihre Haare kurz gehalten werden, bleiben sie schwarz. Anders als bei den anderen Ara’Nida, ist ihre Augenfarbe nicht abhängig von der Farbe ihres Hinterleibes der Spinnengestalt, sondern sie können jegliche natürliche Farbe annehmen. Glitzernde oder leuchtende Farben sind dabei nicht möglich. In ihrer Spinnengestalt werden sie ca. 45-55 cm groß. Das würde sie fast zu den größten Spinnen der Ara’Nida machen, wenn ihre Beine nicht so kurz wären. Dadurch kommen sie auch nur auf eine Weite von 1-1.20 m. Dennoch sind sie durch ihr volles und deutlich pralles Hinterteil, welches schon fast an das einer Vogelspinne erinnert, schwerer als die anderen und bringen ein Gewicht von 14 kg auf die Waage. Auch das Mundwerkzeug der Nida-Mona ist deutlich kräftiger. Genauso wie in ihrer Menschengestalt reichen die Farben der Härchen von einem blassen Hellbraun bis zu einem rötlichen Dunkelbraun. Die Augenfarbe gleicht dabei der der Menschengestalt. Die Zähne werden dabei bis zu 14 cm lang.

Die Spinnenkönigin:

Die wohl seltenste Variante des Volkes sind die Königinnen, welche als jede Unterart vorkommen können. Die Spinnenkönigin ist die Königin eines Spinnennestes. Sie hat das Kommando über dieses und beschützt es mit ihrem Leben. Eine Spinnenkönigin kann man auch gut erkennen, denn sie ist 10 bis 20 cm größer als die normalen Spinnen. Das bezieht sich auf beide Gestalten, wobei das Gewicht sich nur um 1-2 kg steigert. Sie haben zudem noch ein zusätzliches, kleines Augenpaar an ihren Schläfen sitzen. Ihr Hinterleib in der Spinnengestalt ist auch deutlich runder. Eine normale Ara’nida kann niemals zu einer Spinnenkönigin werden, denn sie schlüpft nur aus Eiern der Königin. Dabei wird so ein Königinnen-Ei nur gelegt, wenn die Spinnenkönigin weiß, dass sie sterben wird. Jetzt könnte man sagen, dass die Rasse aussterben könnte, wenn keines dieser Königin-Eier überlebt oder die Königin zuvor stirbt. Doch die Natur der Ara’Nida hat dafür vorgesorgt, weshalb es in sehr seltenen Fällen möglich ist, dass eine herkömmliche Ara’Nida ein Königinnen-Ei legt. Die Mutter wird in ihrem Nest dann auch hoch angesehen, schon fast wie eine Gottheit.

Verhalten

Die Ara’Nida sind in drei Unterarten aufgeteilt, die Nida-Yasil, NidaMona und die Nida-Pelsi. Die Art, auf welche sie sich unterscheiden, ist größtenteils optischer Natur, auch wenn Berichte sagen, dass NidaYasil dazu tendieren, etwas scheuer zu sein als die anderen beiden Arten, wohingegen Nida-Pelsi eher neugierige Vertreter der Spezies seien und Nida-Mona das meiste Temperament an den Tag legten. Die Ara’Nida wirken häufig furchteinflößend und nutzen diesen Vorteil auch sehr gerne zu ihrem Vorteil aus. Sie sind Gesellschaft eher neutral eingestellt, heißt, sie verabscheuen normalerweise keine Leute, sind aber, als eher selbstständige Wesen, auch nicht auf diese angewiesen. Ihre sehr selbständige Natur sorgt oft dafür, dass sie als unnahbar aufgenommen werden, wobei sie Leuten in der Regel mit der Gesinnung begegnen, wie diese ihnen, wobei die Tatsache, dass Spinnen nicht jedermanns Sache sind, das Ganze etwas erschwert. In anderer Richtung trifft man allerdings auch nicht selten einen Vertreter dieser Spezies, der sich in Umständen angepasst hat und weiß, die Selbstständigkeit zu seinem Vorteil zu nutzen, indem er Kontakte für den eigenen Nutzen knüpft. 

Da die natürliche Form eines Ara’Nida nicht die eines Menschen ist, spiegelt ihre Mimik häufig nicht die Gefühlswelt im Inneren wider und verleiht ihnen ein natürliches Pokerface, wenn dieses auch keine Garantie hat, in jeder Situation zu gelingen. Auch eigenständige Wesen wie die Ara’Nida können etwas haben, das sie selbst eine Familie nennen würden, ihre Zhocaq. Häufig bilden sie sich aus tatsächlichen Geschwistern, oder auch aus lediglich Bekannten, aber immer um eine Spinnenkönigin herum. Das Zhocaq ist für sie ein sicherer Ort, an dem sie ganz sie selbst sein können. Es ist ein Ort, an dem sie sich meist wohlfühlen und offener sein können, als unter der Welt der anderen Wesen. Deshalb ist es ein großes Kompliment, wenn ein Außenseiter als Teil der Zhocaq eines Ara’Nida bezeichnet wird, aber auch eine umso größere Beleidigung, sollte die Bezeichnung daraufhin abgelehnt werden.

Ob Zhocaq oder doch ein seltener, allein lebender Fall, die Ara’Nida nennen meist immer ein Netz ihr eigenes. Dennoch haben sie selten mehr als eines zum gleichen Zeitpunkt. Sollten sie entführt oder festgenommen werden, setzen sie häufig alles daran, ihr Netz vorher zu zerstören. Zu groß wäre das Risiko, Beute an ungenutzte Netze zu verlieren. Die meisten Ara’Nida besuchen in ihrem Leben keine Schule und lernen so eher wenig von dem für sie unnötigen Zeugs, wobei sie aufgrund ihrer Natur ein Händchen für Handwerkliches wie Schnitzen oder Nähen haben. So findet man auch nur selten einen, der Lesen und Schreiben kann oder Themen höherer Bildung kundig ist. In seltenen Fällen, wenn andere Berufe gelernt werden, wird hin und wieder doch auf eine schulische Grundausbildung gesetzt. Sprechen können sie hingegen gut und ebenso die Sprache Aegorins, auch wenn es von den Exemplaren, welche dem keine Beachtung schenken, nicht selten passiert, dass sie instinktive Klack-Geräusche in diese einbauen.

Nahrung

Die Ara’Nida ernähren sich vom Fleisch kleiner Tiere, welche sich entweder in ihre Netze verirren oder auch von einer Ara’Nida erjagt werden. Vögel, Nager, große Insekten stehen auf den Speiseplan und in seltenen Fällen trauen sie sich an größeres Wild wie Wildschweine. Für gewöhnlich ist es das Risiko nicht wert. Einzelne Vertreter mögen auch Fisch, was aber eher die Seltenheit ist. Zwar sind sie in der Lage, pflanzliche Nahrung aufzunehmen, allerdings können sie nicht rein pflanzlich ernähren, um zu überleben. Natürlich essen die Ara’Nida auch in Gasthäusern Fleisch, wobei man allerdings erwähnen muss, dass nur wenige von ihnen überhaupt von Tischmanieren gehört haben, da diese in ihrer Spinnenform, in welcher sie häufig speisen, vollkommen nutzlos sind. Das heißt nicht, dass ein Ara-Nida nicht dennoch ordentlich essen kann, im Normalfall haben sie lediglich nie gelernt, was Tischmanieren bedeuten. Wesen von einer Größe oder gar Intelligenz, die der eigenen gefährlich nahe kommt, jagen die Ara’Nida nur, wenn sie die Verzweiflung des Hungers plagt oder diese sich dümmlich direkt in die Höhle des Löwen, das Netz der Spinne, wagen. Für die Jagd selber bauen die Ara Nida auf ihre Fallen und ihre Geschwindigkeit, in der Regel erledigen sie ihre Beute mit ihren Kieferklauen mit einem oder mehreren Bissen ins Genick, giftig sind sie allerdings nicht.

Alter

Die Ara’Nida sind eine Art, welche kein sonderlich hohes Alter erreicht. Die ständige Verwandlung in eine humanoide Form, welche in der Kultur der Ara’Nida stets vertreten ist, bringt einen andauernden, rein physischen Stress mit sich, unter welchem ihre Körper schon in einem Alter von gerade mal 45-50 Jahren versagt und die Spinne stirbt. Dem geringen Alter angepasst, wachsen junge Ara’Nida schnell voran, schon nach ihrem 9. Lebensjahr haben sie den Stand eines menschlichen Erwachsenen erreicht. Die Verwandlung in ihre humanoide Form lernt die Spinne, sobald die Ara’Nida 5-7 Monate der eigenen Lebenszeit hinter sich gebracht hat. In diesem Alter stellen sie ein etwa vierjähriges Kind da. 

Eine Spinnenkönigin lebt länger als ein herkömmlicher Vertreter der Ara’Nida, denn ihr Körper ist nicht nur robuster, sondern verarbeitet den physischen Stress besser, was ein Alter von 80-90 Jahren erlaubt.

Fortpflanzung

Die Fortpflanzung der Ara’Nida ist ausschließlich mit anderen Ara’Nida in der Spinnenform möglich. Wenn eine Ara’Nida sich fortpflanzen will, werden die bis zu fünf Eier nach der Befruchtung stets im Netz der Spinnenkönigin abgelegt, sofern sie teil eines Zhocaq sind.Paaren können sich die Unterarten der Ara Nida untereinander, allerdings wird zu 70% die Unterart der Mutter weitervererbt. Sich mit der Königin selbst balzen zu wollen, ist aber ein weit gefährlicheres Unterfangen. Ein männlicher Ara’Nida, welcher dieses Risiko auf sich nehmen will, muss versuchen, sich während des Frühlings unbemerkt in ihr Netz zu schleichen und eines ihrer etwa ein Dutzend unbefruchteter tennisballgroßer Eier ausfindig zu machen. Ein einzelnes muss stibitzt und damit schleunigst verschwunden werden, um nicht entdeckt zu werden, sonst könnte das Männchen den Kopf verlieren. Die Befruchtung des Eies findet meist abgelegen statt, doch ist damit das Spiel noch nicht zu Ende. Nun muss der Nachwuchs sicher in das Netz der Spinnenkönigin zurückbefördert werden, um dort gut behütet zu überstehen, bis der Schlüpf-Moment gekommen ist. Erst, wenn das Männchen es danach wieder Heil in Sicherheit schafft, ist der Prozess überstanden. Das Ara’Nida-Kind braucht im Ei noch rund 4 Monate, um sich zu entwickeln. Der Vater eines Kindes der Spinnenkönigin zu sein, zählt als große Ehre, denn es ist nahezu unmöglich, dass eine Königin aus einem anderen Ei schlüpft. Und selbst in den wohlgemerkt häufigeren Fällen, dass sich doch eine der Ara’Nida-Arten daraus entwickelt, erreichen sie häufiger die Obergrenze ihrer möglichen Größe und wachsen zum Stolz der Familie heran. Trotz der unorthodoxen Methode der Fortpflanzung, können die Ara’Nida lieben. Das Liebesleben mit ihnen ist meist nur leider recht kurz, da sie oft deutlich früher sterben als ihre Partner. In der Spinnenform, in welcher die Ara’Nida auf die Welt kommen, sind sie schon direkt nach dem schlüpfen eher selbstständig, wenn in dem ersten Lebensjahr auch noch sehr von den Spinnen-Instinkten gesteuert, wie auch ein menschliches Baby kognitiv noch nicht ganz bei Bewusstsein scheint.

Geschichte

Die Leute glauben, dass sich Ara Nida vor vielen hunderten Jahren aus vollkommen gewöhnlichen Spinnen entwickelt haben, als sie einen Schritt gegen ihre Natur wagten und sich in der harschen Natur der Welt der Gejagten zusammengeschlossen haben. Klein war die Veränderung alle Male, keine Seele hätte sich je denken können, dass etwas Simples wie größere Spinnennester, Familien, die länger beieinander blieben, als es von den kleinen Tieren gewöhnt war, über Generationen die Geburt einer Rasse sein könnte. In den tiefen Höhlen, weit unter den Füßen der Bewohner des Waldes, war aber dieses kleine Detail genug, um die Veränderung in Bewegung zu setzen wie ein kippender Dominostein, und mit jedem weiteren, fallenden Stein, mit jeder Generation eines wohlgemerkt kurzen Spinnenlebens, die dort unten fernab der Bedrohung der Völker oberhalb, nur zu Jagd verließen die Jäger ihre Höhlen und so, im Schutze der Höhlen, wurden die Spinnen größer. Mit den verschiedenen Generationen entwickelten sich auch die verschiedenen Unterarten der Ara’Nida. 

Kein Vogel traute sich zu nahe heran, wenn eine Gruppe an Spinnen auf der Jagd durch die Bäume schnellte, denn jeden, den die Schnäbel erwischten, wurde mit zwei neu bezahlt, welche den einstigen Jägern der kleinen Tiere in den Rücken sprangen und die neue Beute in die Knie zwangen. Es ist schrecklich einfach, Spinnen zu hassen, sich vor ihnen zu ekeln oder den Wunsch zu hegen, sie würden einfach in ihren tiefen Höhlen, weit weg von jeder Zivilisation, bleiben. Als die Bewohner der Ländereien aber zu realisieren begannen, dass die Sichtungen von Spinnen, viel größer als sie je hätten sein sollen, sich häuften, war die Kette der Ereignisse bereits unaufhaltbar in Bewegung. Keine ihrer Mühen hätte noch genug sein können, um den nächsten Stein am Kippen zu hindern und die Veränderung zu hindern, weiter voranschreiten. Entweder war es der Ekel, oder gar der pure Terror, was die meisten daran hinderte, sich überhaupt in die Territorien der Ara’Nida zu wagen. Doch der Schritt, dass selbst Humanoide, welche sich zu tief in die Spinnennester wagten, bei den Riesenspinnen auf der Speisekarte standen, war einer zu weit. Mit den Tränen jener, die Partner, Geliebte oder Elternteile an die Gefahren der dunklen Wälder verloren, wandelte die Unaufhaltbarkeit der Veränderung der Spinnen sich von Segen zu Verdammnis, denn endlich waren sie Gefahr genug, die Verachtung groß genug, dass sich die Trauernden erhoben und alles in ihrer Macht stehende taten, um sich der Spinnen zu entledigen, die ihr Zuhause bedrohten. Mit Fackeln bewaffnet stürmten die Völker, von Menschen bis Elfen, alles, was sich in den umliegenden Dörfern befand, die Wälder und Höhlen. Der Qualm brennender Bäume zog bis in die Nester hinein und lag über den Ara’Nida wie ein dunkler Schatten der Vorahnung, was sie in nur wenigen Momenten erwarten würde. Silbrig-weiße Spinnenfäden färbten sich schwarz, wurden unter den Flammen verzehrt, welche die Netze entlangklommen und sich so gierig ihren Weg immer näher fraßen. An dieser Stelle, zu genau diesem Zeitpunkt, hätte es das Ende der Ara’Nida bedeutet. Hätte, wenn der Fortschritt dieser einzigartigen Wesen sich nicht noch einen letzten Ruck gegeben hätte. Die Körper der Spinnen waren lange nicht mehr die kleinen Arachniden, von denen sie einst kamen. Mittlerweile waren sie selbst von menschlichem Verstand, menschlicher Intelligenz und menschlich genug, damit dieser Schritt auf humanoiden Beinen gegangen wurde. Um ihr Überleben zu sichern, tarnten sich die ersten Spinnenköniginnen als Teil der Wesen, welche sie gelernt hatten als Beute zu sehen, um versteckt unter den Angreifern der räuchernden Falle zu entkommen, die sie alle vertilgen sollte. Die wenigen Ara’Nida, die mit ihrem Leben davon kamen, flohen aus ihrer Heimat. Sie mischten sich unters Volk, suchten auf Schiffen das Weite, um hinter dem Horizont wieder aufzubauen, was sie verloren haben. Doch viele Jahrhunderte ist es nun her, dass die Spinnen ein großes Volk waren, und von derartigen Ereignissen wurde nie wieder gehört, geschweige denn eine Spinne von übernatürlichem Ausmaß mehr als flüchtig gesichtet. Mit neuem Wissen und Verstand sind viele noch auf der Suche nach einer neuen Heimat.

Kultur

Wenn die Ara’Nida auch versuchten, unter den Menschen nicht aufzufallen, herrschte zwischen ihnen ein universelles Verständnis, ihre Wurzeln nicht zu vergessen. Denjenigen, welche sich unter die Völker mischen, fällt es dennoch schwer, ein Teil davon zu sein. Ihre Natur eignete sich nie für die gewissenhaften Berufe, noch weniger für jene, die einer einfachen Routine folgen. In ihrer Natur verankert sind sie gerissen und suchen immer ein Schlupfloch für den Fall der Fälle. Mit dem mangelhaften Verständnis für menschliche Sitten oder Moral, geraten sie so schnell an zwielichtige Zeitvertreibe. Abseits von ihrem Beruf sorgt ihr Geschick und ihre leichte Statur für ein Talent im Umgang mit leichten Waffen. So sehr sogar, dass Jungspinnen in ihrer Zhocaq häufig nicht nur lernen, als Spinne zu jagen, sondern auch in ihrer menschlichen Gestalt zu kämpfen. Um ein Überblick über die Stärke Verhältnisse der Mitglieder zu behalten, ist es Tradition, jedes halbe Jahr ein Kampfritual um die Siegesserie durchzuführen, in welchem sich herauskristallisiert, wer sich als Jäger eignet, für die jüngeren Spinnen sorgt, etc. Besonders starke Jäger können in diesen Kämpfen sogar die Gunst der Königin und ein kleines Schmuckstück aus ihrer Sammlung gewinnen. Durch ein freundschaftliches Kampfritual können Spinnen ihr Ansehen erhöhen. Diese Rituale werden von der Spinnenkönigin organisiert, kontrolliert und sie wählt die Teilnehmer aus. Es kann immer nur einen Kampf zwischen zwei Spinnen geben. Begeht eine Spinne ein Verbrechen wie z.B. das Töten eines anderenKontrahenten, wird diese schwer bestraft oder gar ganz ausgestoßen. Die ausgestoßene Spinne wird dann von ihrer Zhocaq komplett verdrängt und steht somit alleine als Außenseiter da. Außenseiter werden im Normalfall auch nie wieder in eine Zhocaq aufgenommen und müssen deswegen alleine überleben. An Kampftagen verschleiern sich die Ara’Nida von Kopf bis Fuß, sogar ihre Gesichter sind verdeckt. Nur jene, die sich gerade auf dem Kampffeld befinden, nehmen diese ab, um ihrem Gegner in die Augen zu blicken. Wichtig ist auch, dass normalerweise keine der Spinnen je auch nur daran denken würde, einen Teil seiner Zhocaq zu töten. Die Konsequenzen derartiger Torheit wären fatal. In den bekanntesten Fällen ist davon die Rede, dass nur die Spinnenkönigin einer Zhocaq Eier legt, dass ausschließlich sie über die Fähigkeit verfügt, ist allerdings ein Ammenmärchen. Vielmehr ist der Fall, dass jede Partnerschaft ihren Segen benötigt, damit die Stärke des Nachwuchses garantiert ist. Mit der Zeit entwickelte sich das Verhalten und prägte sich so stark aus, dass sogar schon von Fällen berichtet wurde, in welchen besonders Zhocaq-bezogene Spinnen Freunde oder Partner mitbrachten, um sie der Familie und ihrer Spinnenkönigin vorzustellen. Auch wenn sie von unterschiedlichen Eltern kommen mögen, die in einer Zhocaq geborenen Kinder tragen immer den Nachnamen ihrer Spinnenkönigin und sehen einander als leibliche Geschwister, ob sie es nun sind oder nicht. Sobald sich Eier in den Netzen der Zhocaq befinden, hat kein einziger männlicher Vertreter der Rasse mehr etwas in ihnen zu suchen. Die Eier zu bewachen ist eine nervenaufreibende Aufgabe, welche schnell darin enden kann, dass die Spinnenkönigin in Eifer den Nachwuchs sicher zu halten auch einem Zhocaq-Mitglied den Kopf abbeißt. Die Klamotten der Ara’Nida sind häufig eher dunkel gehalten, häufig von simpler Eleganz. Da sie meist begnadete Jäger sind, tragen sie offenes Schuhwerk, welches sich zum Rennen eignet. In einigen Ara’Nida-“Familien” gibt es zudem traditionelle Kleidung, oft weite Roben und auch Gesichtsverschleierung. Wenn diese traditionell getragen werden, sind sie meist mit einem Zeichen der Spinnenkönigin versehen, sofern diese denn eines hat.

Stärken & Schwächen

Die Ara’Nida können, wie erwartet, Netze spinnen und das über einen kurzen Zeitraum hinweg, bevorzugt in Höhlen. Wenn sie allerdings mehr als ein wenig Faden brauchen, sich also tatsächlich ein gesamtes Netz spinnen wollen, dann müssen sie sich darauf vorbereiten. Für eine derartige Faden-Produktion benötigt die Spinne viel Eiweiß. Die Seidenproduktion funktioniert ausschließlich in der natürlichen Spinnenform. 

In ihrer natürlichen Form sind sie deutlich schneller als viele andere Wesen, denn anders als durch Muskulatur bewegen sie ihre Beine über ihren Blutdruck, wie auch ihre kleineren Gegenstücke. Auch das Springen ist in dieser Form leicht stärker. Durch diese Konstellation der Fähigkeiten haben sie eine sehr schnelle Reaktionsgeschwindigkeit. Gerade wegen dieser guten Reaktionsgeschwindigkeit ist es schwer, ihren Fängen zu entkommen, wenn sie auch nicht die stärkste Rasse sind, immerhin ist ihr Biss dank Greifwerkzeug dennoch ein fester. So kraftvoll das Beißwerkzeug eines Ara’Nida auch ist, ihre menschliche Gestalt ist, dank der spindelhaften Statur, nicht mit physischer Stärke gesegnet. Selbst ein untrainierter Mensch könnte einen vollkommen durchtrainierten Ara’Nida im Armdrücken besiegen. Auch wenn sie keine geraden Wände hochklettern können, wie sonst ihre deutlich kleineren Vertreter, da sie zu groß und schwer dafür sind, haben sie in beiden Formen keinerlei Probleme, an Orte hochzuklettern, an welche es ein Mensch auch könnte, wenn sie sich hierbei ebenfalls geschickter anstellen, als ein Mensch es würde. 

Ein großer Pluspunkt der Ara’Nida sind ihre Augen. Nicht nur sind sie vielzählig, sondern auch scharf und mit präziser räumlicher Wahrnehmung gesegnet. Das Leben in der Dunkelheit lässt sie in fast vollkommener Schwärze sehen wie am helllichten Tage. Der Segen kann aber auch schnell ein Fluch sein, so gut sie im Dunklen sehen können, so lichtempfindlich sind sie auch. Vor allem in ihren jüngeren Jahren, noch bevor sie das zweistellige Alter erreichen, ist diese Empfindlichkeit so verheerend, dass die Jungspinnen sich nicht einmal an die Sonne wagen können. Erst im Alter nimmt die Anfälligkeit ab, helle Lichtquellen, oder auch nur einfache Feuer, meiden sie dennoch wie die Pest, denn bis in die dreißiger Jahre bleibt der direkte Lichtkontakt unangenehm. In den höheren Jahren, meistens direkt damit einher, dass die Lichtempfindlichkeit abnimmt, lässt auch ihre Sehfähigkeit an sich nach. Ara’Nida, welche auf ihr Lebensende zugehen, sind in den meisten Fällen bereits fast vollkommen blind. 

Ein weiterer Sinn, welcher bei den Spinnen nicht gut ausgeprägt ist, ist ihr Gehör. In Spinnenform kommunizieren sie durch leise Knackgeräusche und darauf sind auch die Lauscher ausgelegt. Ein Flüstern in der Nähe wahrnehmen zu können, blieb dabei leider auf der Strecke, in ihrer Spinnenform allerdings sind sie in der Bewegung in der Luft wahrzunehmen, sei es, dass sich das Wetter bald ändert oder jemand in ihnen vorbei huschen will. 

Anders als so mancher befürchtet, sind die Ara’Nida ungiftig. Die bevorzugte Beute ist klein genug, damit das Beißwerkzeug mit kurzem Prozess den Nacken des Tieres brechen kann, Größeres wurde ausschließlich in Gruppen gejagt, so waren sie evolutionär nie auf Gift angewiesen. Zu allerletzt sollte erwähnt sein, dass, wenn die Ara’Nida sich auch geschwind verwandeln können, die Verwandlung einen kurzen Moment mit sich bringt, in welchen ihnen schwarz vor Augen wird, als sie von acht auch nur vier überwechseln. Der Körper wird schwerer, der gesamte Aufbau ändert sich, was ihre Bewegungen schwerfällig werden lässt. Beides hält etwa 10 Sekunden an, in welchen der Ara’Nida zu fast vollkommen Wehrlosigkeit gezwungen ist. Außerdem fällt es ihnen schwer, in ihrer Spinnenform im kalten Klima zu überleben, was ihre Menschengestalt weniger stört. Und auch wenn sie in der Lage sind, sich ohne größere Probleme über Wasser zu halten, in ihrer Spinnenform ist das freie Tauchen so gut wie unmöglich.

Beitritt

Nach Absprache mit SnowDragoon

Geschrieben von SnowDragoon

Updated on 18. Juli 2024