Unter dem Deckmante...
 
Benachrichtigungen
Alles löschen

Unter dem Deckmantel der güldenen Sonne [Ausgabe 10 von ???]

1 Beiträge
1 Benutzer
0 Reactions
167 Ansichten
(@zyralo)
Beiträge: 44
Architekt
Themenstarter
 

*Des Nächtens pirscht eine Gestalt durch die Gassen der Städte, um genauer zu sein Val-Nóree, Junshara und Elandar. - Mit einem Gehstock und einer Maske ausgestattet, der Rücken bereits bucklig, ersieht man nicht mehr als einen Schatten. Ausgelegt werden zahlreiche Ausgaben:*

Unter dem Deckmantel der güldenen Sonne

[Ausgabe 10 von ???]

*Das Deckblatt gänzlich in Schwarz gehüllt, thront darauf eine güldene Sonne - Hinter eröffnetem rotem Vorhang, welcher sich zu schließen droht, lassen sich schemenhafte Silhouetten ausmachen. Eine gefallen Throne auf dem Boden macht das Werk perfekt, in welcher der Titel eingefasst wurde "Unter dem Deckmantel der güldenen Sonne"*

 

Werte Leserschaft,

 

lang hat eine weitere Ausgabe auf sich warten lassen – Wo so mancher dachte, dass mich der Nebel verschlang, stehe ich auf aus der Asche meiner Kritiker. Doch ruht das Unheil dieses Landes nicht – Auch wenn man erdachte, eines sei nun endlich verschwunden, das meine.

Eine Seuche zog über unser Land – Hässlich geschuppt, die Augen trüb, forderte jene Abscheulichkeit alsbald sein erstes Opfer. Doch nein, liebe Leser, ich spreche nicht über den Sumpfdrachen. Die Rede ist von der Schlangenseuche, die sich unter so manchem Mantel bereits eingenistet hat und den Verstand der Bewohner diesen Landes verpestet.

Und als wäre dies nicht genug, wird es nichtmals als bedeutend erachtet, jene Krankheit näher zu untersuchen, welche vielleicht gar unsere heißblütigen Liebhaber oder netten Nachbarn zu wilden, unkontrollierbaren Mördern formt; vielleicht sind es gar unsere Kinder, die sich bald nicht wiedererkennen lassen.

Doch wieso sollte ich euch erzählen, was ihr ohnehin schon wisst?

 

Sicherlich habt ihr vom Mord in Val-Norée gehört – Eine liebreizende unschuldige Jägerin, die einst den Forst Silberwalds bewohnte, schießt einem Unschuldigen kaltblütig in den Kopf; Erinnert euch – Die Haut war geschuppt, die Augen trüb. Selbst ein Gaukler könnte nun die Fakten zusammenzählen und hinterfragen, ob sie das wirklich aus freien Stücken so entschied – Aber nicht die Stadtführung Val-Norées. Oder könnt ihr euch an eure Schlafwandlungen oder Streifzüge nach einem heiteren Kneipenabend erinnern?

Wo einst Zaiiral den Reißaus vollzog, thront nun ein dusseliges Braunhaar. Geschützt von einer Reihe bissiger Hunde, scheint sie nichtmals die Kommandos von jenem mitgeteilt bekommen zu haben – Ach Zaiiral, hättest du nur ein kleines Zettelchen für die arme Dame hinterlassen, dann hätten die Hündchen vielleicht auf ihre hysterischen Schreie reagiert.

Die unschuldige Mörderin geheim verwahrt in den dunklen Zellen, weiß niemand so recht was mit der Armen angestellt wurde – Ob die Köter sich an ihr auslassen durften? Nicht mal eine Decke wurde ihr ausgehändigt – Mager war sie, als sie jene verließ.

 

Doch bleiben jene Sünden natürlich nicht ungestraft – Denn auch hier hatte unser Braunhaar eine vortreffliche Idee; Hinter verschlossenen Türen und ausschließlich unter Anhängern Symars durfte die Dame ein „faires“ Urteil erwarten. Die Vergangenheit hat ja bereits gezeigt, wie ernst das symarische Reich die Rechtmäßigkeit nimmt. Doch lässt es sich viel leichter Handeln, wenn man keinen Widerstand erwartet – Dachten die Anwesenden zumindest.

Die einst so ruhige Verhandlung war doch eines Glückes nicht von langer Dauer – So durfte sich ein jeder über das plötzliche Auftauchen der scheinheiligen Burgherrin zu Silberwald erfreuen, welche sich mutig für den Frieden und die Gerechtigkeit einsetzen wollte; Oder brauchte die Herrin wieder ein wenig Aufmerksamkeit? Stand sie doch inmitten der gülden glänzenden Sonne als Hofnarrin dar – Es fehlte doch nur noch ein glockenbestücktes Mützlein! Und wer war an ihrer Seite? Ihr kleines Haustier – Ein Zicklein; Der Kopf bestückt mit Hörnern, formten die Beiden doch ein wunderbares Schauspiel für alle dortig Anwesenden. Doch warum wurde nicht gelacht? Die Gerüsteten fingen nur an zu bellen – Mit Schwert und Peitschenschlag versuchten sie die Verrückte aus dem Saal zu entfernen; Hätten jene nur gewusst, dass sie sicherlich Gefallen daran finden würde.

Während also das Braunhaar in Untätigkeit verharrte und die Burgnarrin in ihrer Zwangsjacke der Verhandlung beiwohnen durfte, wurde das Urteil in den späten Abendstunden gesprochen – Eine Geldstrafe in Höhe von 500 Drachmen. Ob sich die Stadtführung davon ein wenig Selbstvertrauen und Mumm kaufen kann? Beglichen wurde die lächerliche Summe an schillernden Münzen ohne Augenzwinkern von einer scharfzüngigen Echse, welche fast schon auf dem Tische zu tanzen begann. Und die Wachen? Ihr wisst es – Das Kommando des Braunhaars blieb aus.

 

Und was ist das Ende dieser kleinen Geschichte?

Die Stadtleitung hat versagt – Und das auf ganzer Linie. Statt Lösungen zu finden, herrscht Schweigen. Statt Einheit zu fördern, wird gespalten. Statt Schutz zu bieten, wird mit Gewalt gedroht.

 

Haltet eure Augen offen, brecht das Schweigen – Gemeinsam kann man etwas verändern.

 

Möge der Aschebote Licht in die Dunkelheit bringen und die Wahrheit offenbaren!

Euer getreuer Aschebote

Dieses Thema wurde geändert Vor 2 Monaten von Zyralo
 
Veröffentlicht : 04/01/2025 10:47 pm