Shogun Post.

Ein Junger Herr reiste fleißig durch die verschiedensten Städte des Landes. An jeden erreichbaren Schwarzen Brett heftete er ein Blatt, welches den Namen "Shogun Post" trug und in gut leserlicher Schrift geschreiben würde.

“Die Kunst, eine Wache zu sein”

Was bedeutet es, eine Wache zu sein?

Jede Wache unserer Lande ist so vielfältig wie die Bürger selbst. Doch alle eint das Bestreben, das zu schützen, was ihnen wertvoll ist. Für manche ist es die Kultur, für andere die Bürger. Der Schutzinstinkt führt dazu, dass man sich mit Schild und Schwert vor die Wehrlosen stellt und diese beschützt.

Zumindest ist dies der Idealzustand. Oftmals bedeutet es jedoch auch, den Befehlen der Höherrangigen zu folgen. Da auch diese nicht unfehlbar sind, geschehen Fehler oder es werden Befehle erteilt, die man selbst nicht ausführen würde. In solchen Situationen ist es besonders im Kampfe wichtig, diesen Befehlen Folge zu leisten. Befindet man sich beispielsweise in einer Schildformation und widersetzt sich dem Befehl, voranzugehen, so kann dies die gesamte Formation gefährden. Deshalb ist es üblich, nach jedem Einsatz mit den Vorgesetzten zu sprechen und bei einem Krug Met seine Meinung offen zu äußern.

Hiermit sind die zwei wesentlichen Punkte genannt:

• Habe den Wunsch, andere zu schützen.
• Folge den Befehlen, wenn es notwendig ist, und habe den Mut, Dinge anzusprechen, die dich gestört haben.

Doch es gehört noch mehr zu diesem ehrenvollen Dienst, als man denkt. Oft muss man sich mit Personen auseinandersetzen, die nur sich selbst sehen und nicht verstehen, dass die Wache vor ihnen steht, um ihnen zu dienen und nicht gegen sie zu handeln. In solchen Momenten ist es wichtig, ruhig zu bleiben und sich nicht provozieren zu lassen. Jeder kann schließlich einen schlechten Tag haben. Wenn der Befehl ergeht, eine Person zu verhaften, mache ihr die Rechte des Landes klar und begleite sie zur Zelle. Versuche, so gut es geht, im Dialog zu bleiben und Ruhe zu bewahren.

Nicht immer muss man das Schwert schwingen oder Betrunkene zur Vernunft bringen. Denn im Wachquartier erwartet einen nicht nur die Wärme und Kameradschaft der Mitstreiter, sondern auch ein Stapel Pergamente, der aufgeschrieben und verwaltet werden muss.

Fassen wir also die nächsten zwei Punkte zusammen:

• Habe die Geduld und das Verständnis, dich konsequent durchzusetzen.
• Scheue dich nicht vor Schreibarbeit.

Dem Leser mag aufgefallen sein, dass ich nicht erwähnt habe, dass die Wache stark oder jederzeit bereit sein muss, die Waffe zu schwingen. Dies ist leicht zu erklären. In meiner Zeit als Wache und Soldat habe ich gelernt, dass der beste Kampf derjenige ist, den man gewinnt, ohne einen Schlag zu führen. Um dies zu erreichen, muss man üben, Menschen zu überzeugen und Autorität zu zeigen. Wir wollen schließlich nicht, dass jeder nach einem Einsatz zum Medicus muss. Manchmal begegnet man Wesen, die physisch oder magisch überlegen sind. Wenn man da voreilig zur Klinge greift, könnte man im besten Fall nur stolpern, im schlimmsten Fall jedoch von einer magischen Windböe fortgetragen werden.

Ihr wollt immer noch Wache in eurer Stadt werden? Hier sind einige Ratschläge:

1. Sprecht die Wachen direkt darauf an, wie man in eurer Stadt als Wache beginnen kann! Jede Wache kann euch haargenau erklären und euch zu jemandem bringen, der euch den Beitritt erläutern kann.
2. Nehmt an den Übungen der Wachen teil, auch in anderen Städten. Ihr könnt viel über Zusammenarbeit, den Umgang mit Waffen und taktisches Vorgehen lernen. Auch können erste Kontakte geknüpft werden, die euch in Zukunft nützlich sein werden.
3. Merkt euch wichtige Paragraphen des Gesetzbuches. Ihr müsst nicht alle Gesetze in- und auswendig kennen, doch die wichtigsten Rechte und Regeln sind immer nützlich!
4. Seid bereit, jederzeit neue Leute kennenzulernen, und bleibt ehrlich! Dies wird euren Respekt bei anderen Wesen steigern und euch bei der Arbeit helfen!

Solltet ihr weiterhin Fragen zum Beruf der Wache haben, könnt ihr mir jederzeit einen Brief senden, den ich so bald wie möglich beantworte!

Von Antonio Yamamoto 

Für die zukünftigen Kollegen und neuen Freunde