Ein Nachhall der Abscheu

Des Abends schlenderte ein gehörnter, großgewachsener, Elf an das Schwarze Brett von Elandar. Kurz und knapp schaute er über all die Aushänge und platzierte seinen so mittig wie es nur ging! Daraufhin ging er dann auch schon wieder seines Weges.

Es gibt Geschichten, die sich leise verbreiten, in dunklen Ecken geflüstert werden, weil sie so abscheulich sind, dass man sie kaum laut aussprechen mag. Doch Schweigen schützt nur den Falschen. Also soll es hier und jetzt gesagt sein:

Sigismund Reuven, ein Vampir mit maßloser Selbstüberschätzung und fragwürdigem Charakter, maßte sich an, Henriette von Silberwald ungefragt unsittlich zu berühren - eine Respektlosigkeit sondergleichen. Als sie ihm Einhalt gebot, verfiel er in einen Rausch und verlor jede Beherrschung, getrieben von Instinkten statt von Vernunft.

Doch damit nicht genug - Wochen später tauchte dieses Ungeheuer von einem Mann in Silberwald auf und hatte die schamlose Dreistigkeit, mich, Ashaad von Silberwald, zu bedrohen. Er verlangte von mir, ihm zu geben was er wollte und stellte sich großspurig hin, als wäre er ein Herrscher über unser aller Schicksal. Er drohte mir mit Gewalt, wenn ich ihm nicht nachgab. Und als wäre das nicht bereits eine bodenlose Frechheit, ließ er verlauten, Silberwald dem Erdboden gleichmachen zu wollen, sollte ich ihm nicht gehorchen.

Passt auf Euch auf!
Dieser Mann ist unberechenbar, gefährlich und gewissenlos. Wer ihm begegnet, sollte klug genug sein, einen weiten Bogen um ihn zu machen – oder sich wappnen. Denn wer weiß, wann er sich das nächste Mal nimmt, was nicht ihm gehört?

Silberwald ist eine Heimat für viele, ein Ort der Kunst, der Freiheit und des Respekts. Doch für Kreaturen wie ihn gibt es hier keinen Platz.