Der Flaschenbote
 
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Der Flaschenbote

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 chag
(@chag)
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Flaschenbote - Mittelalterliche Fanpost. Eindeutig.

*In Elandar hängt am heutigen Abend ein weiteres, schnuckeliges, kleines Zettelchen.*
*Und an anderen Brettern dieses Landes, da exakt das selbe. Wortwörtlich. Es schaut aus, als wäre so ein Bleistift-Zeichnungs-Filter über das ganze Teil gelegt worden - eine viel zu perfekte Kopie des Originals, mit alles Knicken, Rechtschreibfehlern, Fleckchen und Patzern. Jede Kurve der fast abstrus geschwungenen, exzentrischen Schrift ist die gleiche, als wäre der mittelalterliche Drucker-Knopf gedrückt worden.*

“Ein Kind das zu selten in den Arm genommen wurde brennt das Dorf nieder, um seine Wärme zu spüren,” 

Oder es entwickelt den Komplex, sich für einen Gott der Weisheit zu halten, und schreibt ein schrecklich miesepetriges Klatschblatt. Gelegentlich auch das.

Liebe Leute, die da einen Zettel anstarren, das ganze Land ist im wundervollsten Flugblattwahn! Und wir haben da seit kurzem einen unangefochtenen Favoriten - den Ascheboten - tief genug in die Flasche geblickt, um ein Pferd zu vergiften, und wir sind Feder schwingend dabei, es zu jedermanns Problem zu machen. Das hier ist, definitiv, ein Anhimmlungsbrief, vertraut uns!

Wesen weit und breit, haltet euch an euren Perlenketten fest! Versteckt eure Kinder, küsst euren Frauen wehleidigen Abschied und bereitet euch vor den Radieschen Gesellschaft zu leisten: Die Serrianer haben begonnen uns zu empfehlen, wo sich denn am besten Speisen lässt. Als Nächstes werden sie unsere Augen holen, besiegen uns im Armdrücken, und am widerlichsten - versuchen uns mit süßen kleinen Schriftstücken zum Lächeln zu bringen!

Würde der Aschebote die ganzen Strohmänner, die in einer einzelnen Zeile aufgestellt werden, tatsächlich in die Gegend zimmern, bräuchte er die Krieger des (symiastischen) *Verschlimmbessert wurde das Wörtchen in unsauberer, fremder Sauklaue* Symirümische Dingsda gar nicht länger zu fürchten - er hätte bei weitem den Raum, die mächtigste Armee auszubilden, die dieses Land je sah.

In der Zeit vor diesem  Blättchen dachten wir unerleuchtet, fern von jeder objektiven Sensi- Seniblili- Sena… Götterchen, fern von jeden Geistern der Vernunft, sich eine Meinung auf der eigenen Spekulation aufzubauen wäre ein einfältiges Unterfangen - In etwa wie die einzigen Wesen in Existenz, welche schlicht nicht mit der Fähigkeit gesegnet sind irgendeine Fassette von “moralisch gut” zu vertreten, vor einem bitterbösen Gerichtsprozess behüten zu wollen. 

Jetzt sind wir eines Besseren belehrt und entzückt, dass wir uns ein Beispiel an unserem neuen Lieblingsblatt nahmen und das Trinken ebenfalls schon vorschüssig erledigten!

Leider hat letzteres eine klitzekleine, ungünstige Nebenwirkung: Wir stecken nun im festen Glauben, wir schnappen uns die süßen kleinen Blumentöpfe dort drüben und stürmen die nächste Bäckerei, wenn uns noch ein einzelnes Mal jemand aufzufordern wagt “aufzustehen und zu kämpfen”. Ohne auch nur als Nebensatz zu erwähnen, was in Shardoks Namen das kleine Floskelchen denn bedeuten mag! Sollen wir nun im Zeichen der Anarchie die Person zu unserer Linken steinigen, oder uns doch lieber unser eigenes Flugblatt wählen, um es Verbal für seine subjektiven Mängel in Flammen zu stecken? Wir hoffen letzteres.

 

Um dieses Segment abzukürzen, würden wir den Autoren des Ascheboten bitten, die Feder einen Moment beiseite zu legen und das herzallerliebste Fräulein Süßkuss doch einfach küssen zu gehen. Dieses Maß an sexueller Spannung spüren wir ja bis hier, und es gestaltet unsere Sitzrunde schrecklich unangenehm.

Nun sollte bei all unseren freundlichen, kleinen Sticheleien natürlich nicht vergessen werden, dass wir tatsächlich die größten Verehrer des Ascheboten und des brillanten Kopfes sind, der ihn geschrieben hat! So wahr ich hier schreibe!

Keiner von uns war je so beeindruckt wie wir es waren, als wir all diese Zeilen lasen, nur damit am Ende die aussagekräftigsten Punkte immer noch die waren, die am Ende des Satzes stehen.

Auch wir denken nun über Wege nach, unserem großen Vorbild noch näherzukommen. Beginnen wir doch damit, das Näschen ebenfalls zu hoch zu halten um zu sehen, dass die einzige Person, die wir erfolgreich manipulieren, wir selbst sind. Jedes Mal, wenn wir in den Spiegel schauen und uns stolz sagen, irgendeine Seele draußen kauft uns ab die reinlich unbeschmiertestesteste *die letzten sieben Buchstaben wurden wieder gestrichen* Wahrheit zu spucken.

Hätte diese Seite ein paar Zeilen mehr Raum, würde die Federführende euch jetzt von dem Mal erzählen, in welchem sie mit ähnlicher Subtilität unter einem rutschenden Klavier beerdigt wurde.

Nein. Wir wären zwar gern wie unser großes Vorbild, aber am Ende des Tages sind wir nicht manipulativ, nur betrunken. - Liebes Leserlein, du wünschst, deine Schrift sehe so hinreißend aus, wenn du betrunken bist.

Jedoch, wo wir uns dem Ende nähern, könnte man uns aber selbst vorwerfen, dass wir näher an dem Ascheboten sind, als wir denken. Selbst nur ein Ranzblatt, dass aus dem einzigen Grund mit Tinte besudelt wurde, das Werk eines anderen in den Boden zu stampfen. Dem sagen wir entschlossen:

„Stimmt“. Und damit gewichten wir den Punkt weitgehend genauso sehr, wie der Herr Valentino es mit der Integrität von weiblichen Wesen tut.

Doch auf eines sind wir stolz! Weniger feige als unser verborgenes Autorlein. Ganz am Ende unserer kleinen Tirade haben wir endlich herausgefunden, wofür das „steht auf und kämpft!“ des Ascheboten stehen muss. In den Bäumen westlich zu (Valoreedings) *wieder wurde so hilfreich ausgebessert* Valnana steht ein kleines Fässlein, lege unsere Einladung bitte direkt in dieses. Wir fordern dich, lieber Autor, zur Spielplatzprügel heraus. Treten ist Schummeln, und an Haaren wird generell nur gezogen, wenn der andere es mag. Einverstanden? Einverstanden.

Und damit ist mein Glas leer.

Liebes “Fräulein Zucker”. Honigsüßes Faltblättchen, der Lichtblick. Nicht entmutigen lassen, weiter so, wir bitten als nächstes persönlichst unpersönlich um Reiseempfehlungen.

Lieber Aschebote. Und vorletztendes, wünscht der Flaschenbote, unserer liebsten Zeitschrift dem Ascheboten, viel Freude beim Schwingen der Feder. Mögen daraus noch weitere *lachhafte (Das hattest du leider falsch geschrieben, Liebchen. Wir sind betrunken, du hoffentlich auch.) Artikel entspringen.

Lieber Grünfeder Kurrier…. Ihr seid auch dabei. Gut gemacht!

 

*Ganz unten auf der Seite steht klein geschrieben “dreh mich um!”*
*Und wer das tatsächlich tut, der wird mit einer beeindruckend detailreichen Tintenzeichnung zweier Hände gegrüßt; Eine heller, eine dunkler. Beide deuten einen Kreis mit Daumen und Zeigefinger, und darunter steht geschwungen geschrieben: “Rein geschaut!~”

Dieses Thema wurde geändert Vor 5 Monaten von chag

Das Licht am Ende des Tunnels könnte auch ein Zug sein.

 
Veröffentlicht : 02/07/2024 7:08 pm