Ventus

Slots der Rasse: 3 von 10 (belegt)

Schwierigkeit

RP-Verantwortung
Leicht
Verhaltensmuster
Leicht
Merkanspruch
Schwer
Aktivität
Aktivität gewünscht
Skinerstellung
Schwer

Übersicht

Gezeichnet von Ahorn

Rassenbeschreibung

Die Venti (Mehrzahl von Ventus) sind humanoide Vogelwesen, die in vielen Formen und Farben die Lüfte bevölkern. Einst war das Volk der Venti eine hoch entwickelte Kultur mit vielen Traditionen und Bräuchen. Heutzutage findet man nur noch selten einen Ventus in der Welt, wodurch sie zu einer echten Rarität geworden sind. Neben ihrem hübschen Federkleid, auf welches die Venti einen großen Wert legen, bestechen die Vogelwesen durch ihre hohe Intelligenz. Es gibt insgesamt fünf Gattungen von Venti, die alle ihre eigenen kleinen Besonderheiten besitzen. Das Schwarmverhalten und ihre Windgeschick bringt sie jedoch zusammen. Venti können sich in einen Vogel verwandeln.

Aussehen

Die Venti sind humanoide Vogelwesen. Die Form der meisten Venti erinnert an einen echten Vogel. Die Flügel, die die Venti anstelle von Armen besitzen, tragen recht große Federn. Diese können die Venti auffächern, wodurch eine recht große Flügelbreite von 30-50 cm entsteht. Zusammengefächert, wie die Venti sie normalerweise tragen, ähneln die Flügel jedoch eher den menschlichen Armen. Damit sie stets ihre Flügel ausbreiten können, tragen die Venti meist Kleidung mit keinen oder sehr weiten Ärmeln. Alles andere gibt ihnen ein Gefühl der Gefangenheit. Am Ende der Flügel sitzen die Flügelhände. Diese sind ebenfalls gefiedert und ähneln den menschlichen Händen in Funktion und Aussehen Die Krallen eines Ventus besitzen vier Zehen. Sie bestehen, wie auch der Schnabel, aus einer festen, grauen Hornhaut. Schuhe gelten wie lange Ärmel für die Ventus als zu eng und werden deshalb nicht getragen. Der Kopf eines Ventus ähnelt von der Kopfform eher der eines Menschen, ist jedoch etwas rundlicher. Die Augen, die viele unterschiedliche Farben besitzen können, sind an der Seite des Kopfes zu finden. Anstelle von Mund und Nase besitzen die Venti einen Schnabel. Die Schnabelform ist von Ventus zu Ventus unterschiedlich. Anstelle von Ohren besitzen die Venti kleine Ohrlöcher, die jedoch unter dem Gefieder verschwinden. Venti werden bis zu 70 kg schwer und um die 1,75 m groß. Der gesamte Körper des Ventus ist mit Federn bedeckt. Diese sind in natürlichen Farben gehalten. Das Gefieder ist maximal zweifarbig. Das Federkleid ist für die Venti sehr wichtig, weswegen es immer gut gepflegt wird. Je nach Ventus-Gattung können gewisse Aspekte abweichen.

Die Venti besitzen insgesamt vier unterschiedliche Federarten. Jede dieser Federn erfüllt für den Ventus einen besonderen Zweck. 

Daunenfedern: Daunenfedern sind deutlich kleiner und weicher als das restliche Gefieder. Aufgrund ihrer Weichheit und dem schnellen Nachwachsen der Daunenfedern, werden viele Schlafplätze der Venti mit ihnen ausgestattet.

Mittelfedern: Die sogenannten Mittelfedern bedecken den gesamten Körper eines Ventus. Das dichte Federkleid sieht zwar wunderschön aus, ist jedoch ebenso entflammbar. Dreck und Schmutz wird stets aus dem Federkleid herausgeputzt. In Momenten der Peinlichkeit, Ärger oder Verlegenheit plustern die Venti ihr Gefieder auf ähnlich wie Menschen rot werden. Mittelfedern fallen eher selten aus und wachsen recht schnell wieder nach. 

Flügelfedern: Die Flügelfedern sind für das Überleben der Venti besonders wichtig, denn sie sind verantwortlich für die Flugfähigkeiten eines Ventus. Dies macht sie unglaublich wertvoll. Gibt ein Ventus dir seine Flügelfeder, so nimmt er dich in seinen Schwarm auf und sieht dich als engsten Vertrauten an. Flügelfedern wachsen nur sehr sehr langsam nach und das Herausziehen der Flügelfeder ist unglaublich schmerzhaft.

Schimmerfeder: Eine Schimmerfeder ist eine besonders große Flügelfeder, die in allen Farben des Regenbogens schimmert. Jeder Ventus trägt sie versteckt am stärkeren Flügel. Sie besteht aus einem einzigartigen Stoff, der vom Ventuskörper nur einmal gebildet werden kann. Dieser Stoff macht die Feder nicht nur unentziehbar, sondern auch unzerstörbar. Nach uralter Tradition wird die Schimmerfeder dem Liebespartner bei einem Heiratsantrag gezeigt und bei der Hochzeit überreicht. Vorher bekommt niemand sie zu Gesicht. Hierbei muss der Partner die Schimmerfeder angeboten bekommen und aus dem Flügel ziehen, während der Besitzer der Schimmerfeder diese freigibt. Meist stecken die Venti sich die Schimmerfeder des Partners wieder ans eigene Gefieder, wo sie haften bleibt und nicht mehr entwendet werden kann.

Die Verwandlung in ihre Vogelform entwickelten die Venti im Laufe der Zeit nach der Vertreibung aus ihrer Heimat. Die Vogelform des Ventus hängt entsprechend von der Vogelgattung ab, die der Ventus ähnelt. Ein Ventus, der einem Adler ähnelt, wird sich in einen Adler verwandeln. Ein Ventus, der einem Uhu ähnelt, verwandelt sich in ebendiesen. Abseits von Größe und Gewicht und der damit verbundenen Wendigkeit verändert sich an der Vogelform jedoch nichts. Alle Vogelverwandlungen sind gleich schnell, können gleich gut fliegen und auch nicht mehr als 5 kg tragen. Auch die Krallen sind gleich stumpf. 

Das Erlernen der Verwandlung beginnt mit dem Wachsen der ersten Flügelfedern im Kindesstadium. Es ist ein langwieriger Prozess, dessen Fortschritt auch für die Entwicklung zum erwachsenen Ventus verantwortlich ist. Der Lernprozess muss, wenn er von Erfolg gekrönt sein soll, von einem anderen Ventus oder zumindest einem anderen Flugwandler angeleitet werden. Der Jungvogel muss erstmal lernen, seinen Körper vollkommen unter Kontrolle zu bekommen, um Verletzungen bei der Verwandlung in die viel kleinere Vogelform zu vermeiden. Um sich zu verwandeln, muss der Ventus tief in sich gehen und ganz ruhig werden, um den “inneren Vogel” in seinem Körper „freizulassen“. Häufig reden die Venti davon, der “innere Vogel” sei der letzte Urinstinkt, der ihnen von den Urventi übriggeblieben ist. Auch die Verwandlung zur normalen Form erfordert einiges an Ruhe und Konzentration, da der innere Vogel wieder eingefangen werden muss und nicht wieder aus dem Körper „ausbüxen“ darf. Ist die Verwandlung zum Singvogel erlernt, folgt als nächster Schritt das Erlernen des Fliegens. Losfliegen, in der Luft sich bewegen und gleiten, sowie das Landen müssen beigebracht werden. Auch wie sich normale Vögel verhalten muss der Ventus lernen, um die Vogelform zu meistern. Am Ende des Lernprozesses steht traditionell eine Prüfung an, in der der junge Ventus einen ganzen Tag in seiner Vogelform verweilen muss, ohne von anderen Wesen als Ventus enttarnt zu werden. Ist diese Prüfung bestanden, gilt die Verwandlung als gemeistert und der Ventus ist erwachsen.

Gattungen

Die Venti unterteilen sich in fünf unterschiedliche Gattungen. Jede Gattung fällt durch ihr eigenes Aussehen, andere Stärken sowie andere Traditionen auf.

Die Greifvögel haben nicht nur deutlich größere Schwingen (bis zu 70 cm) als die normalen Venti, sondern verfügen als einzige über messerscharfe Krallen und Schnabel, die sie als natürliche Waffe (vergleichbar mit einem Dolch) zum Kampf einsetzen können. Ihr Tunnelblick lässt sie sich gut auf eine Tätigkeit fokussieren, sei es nun der Sturzflug, das Kampfduell oder die Jagd nach neuer Beute. Hat ein Greifvogel sich erstmal auf ein Ziel fokussiert, bleibt dieser an diesem dran. Dies ist auch nötig, denn die Mägen der Greifvögel vertragen nur frisches und rohes Fleisch oder Fisch. Bestenfalls landet die selbst gejagte Beute von den Krallen direkt in dem Schnabel. Traditionell legen die Greifvögel besonders viel Wert auf ihre Ehre. Auch ihr Stolz ist nochmal besonders ausgeprägt.

Singvögel stechen am deutlichsten zwischen allen Ventus Gattungen heraus. Sie besitzen buntes Gefieder, häufig auch Federkronen, Fächer oder Kränze. Sämtliche Farbenpracht und Besonderheit der Vogelwelt finden sich in diesen zumeist quirligen und gut gelaunten Venti wieder. Die Stimme der Singvögel variiert zwischen scheußlich schrill und träumerisch melodisch. Ihr einzigartiger Gesang und ihre Melodien haben schon den ein oder anderen Musikliebhaber zum dahinschmelzen gebracht. Doch vor dem lauten Kreischen der Singvögel fürchten sich selbst andere Venti. Einmal am Tag können die Singvögel einen so lauten Kreischlaut von sich geben, dass dieser alle Wesen im Radius von 15 m in den Ohren schmerzt und ablenkt. Singvögel besitzen stets ein gewisses Talent. Gehen sie diesem nach, können sie Unglaubliches erzielen. Die Geduld dafür aufzubringen, fällt den Singvögeln jedoch recht schwer. Ihre kurze Zündschnur hat schon zu dem ein oder anderen Ausraster geführt. 

Die Eulenvögel sind die einzigen Venti, die ihre Augen nicht seitlich am Kopf, sondern vorne haben. Eulenvögel besitzen traditionell ein unglaublich ruhiges Wesen, das von großer Weisheit geprägt ist. Die nachtaktiven Vögel können nicht nur in der größten Dunkelheit noch perfekt sehen, sie wissen auch, wie man sich möglichst lautlos bewegen kann. Sie sind die geschlüpften Schleicher. Zu den aktivsten Venti gehört diese Gattung jedoch nicht. Eulenventi sind eigentlich immer schläfrig und sehen sich stets nach einem langen und ausführlichen Schlaf.

Im Wasser können Wasservögel es ohne Probleme mit einigen Wasserwesen aufnehmen. Sie sind geschickte und schnelle Schwimmer und fühlen sich im Wasser vogelwohl. Ihr dichtes Gefieder lässt sie nicht nur ohne Anstrengung an der Wasseroberfläche treiben, es ist auch ein natürlicher Kälteschutz. Sie fühlen sich im kalten Norden genauso wohl wie im heißen Süden des Landes. Anstatt von Krallen besitzt diese Ventus-Gattung Flossenfüße, die sie zum Schwimmen verwenden. Durch diese sind sie im Wasser zwar recht elegant und schnell, an Land watscheln sie jedoch recht tollpatschig von A nach B.  Wasservögel gelten als wahre Vielfraße und lieben es für gewöhnlich zu essen. Zudem sind sie sehr familiär.

Statt in der Luft, fühlen sich die Laufvögel mit festem Boden unter den Krallen am wohlsten. Ihre kleinen Flügel eignen sich nicht zum Fliegen. Dafür erreichen die langen federlosen Beine Geschwindigkeiten bis zu 65 km/h, in der die Laufvögel über die Landschaft preschen. Ihre Flugunfähigkeit hat dazu gesorgt, dass sich diese Ventus-Gattung sich auch kulturell von den anderen Venti abhebt. Sie haben ihre eigenen Traditionen und Bräuche entwickelt. Sie veranstalten Wettrennen und sind die geschlüpften Geologen. Laufvögel gelten als recht pragmatisch und haben ein sehr geerdetes Auftreten. Außerdem können sie riesig werden. Bis zu 2,50 m kann diese Ventus-Gattung mit dem flauschigen Gefieder werden.

Verhalten

Das Volk der Venti ist ein sehr traditionelles und eigenes Volk. Sie legen großen Wert auf ihre Geschichte, Traditionen und natürlich ihr hübsches Gefieder. Einen Ventus als eitel zu bezeichnen, wäre in manchen Situationen sogar noch eine Untertreibung. So versuchen die Venti stets ihr Gefieder und sich selbst von ihren besten Seiten zu zeigen. Dies äußert sich häufig darin, dass sie stetig ihr Gefieder putzen und pflegen, sowie die Geschichte ihres Volkes groß und breit jedem aufzubinden, der nicht schnell genug fliehen kann. Hierbei sind die Venti stetig bemüht, ihre Geschichte sowie ihr Gefieder von Unreinheiten, die sie in ein schlechtes Licht stellen könnten, zu befreien.

Die Venti haben ihre ganz eigenen Ansichten über die Welt und sind gerade bei Flügelwesen und Wesen der Lüfte besonders akribisch. So ist es wohl nur ein weiteres Zeichen ihrer Eitelkeit, dass die Venti sich selbst als die besten, schönsten, klügsten und anmutigsten Wesen der Lüfte bezeichnen. Es gibt nur eine Art, der sich die Venti stets unterordnen würden: den Drachen. Vor ihnen hatten die Venti stets Respekt und bezeichnen diese als die „Könige der Lüfte“. Meist folgt jedoch genau danach der Ventus selbst und dann mit Abstand ein paar weitere Flugwesen. Meist sind diese nach der Schönheit des Gefieders geordnet. So stehen Vögel wie Pfauen, Papageien oder Flamingos recht weit oben. Ganz unten steht die Taube, die auch als Ratte der Lüfte angesehen wird. „Du Taube“ ist deshalb auch das Schlimmste, was ein Ventus einem an den Kopf werfen kann.

Nahrung

Vor allem Fische und andere kleine Meerestiere stehen auf dem Speiseplan eines Ventus. Allerdings essen sie auch pflanzliche Nahrung wie Hülsenfrüchte oder Kerne, Waldbeeren oder Obst und Gemüse. Fleisch nehmen nur die wenigsten Ventus Gattungen zu sich, da der Schnabel nicht dafür geeignet ist, eine solch feste Masse zu zerkauen. Zusätzlich sind die meisten Venti nicht wirklich trinkfest und werden deshalb schnell von bereits geringen Mengen an Alkohol beschwipst.

Alter

Ein Ventus wird circa 70 Jahre alt.

Fortpflanzung

Ungefähr zwei Wochen nach dem Akt der Fortpflanzung legt die Ventusmutter ein recht großes Ei. Dieses Ei muss dann für die nächsten vier Monate ausgebrütet werden. Der Prozess des Ausbrütens ist für die Mutter sehr kräftezehrend und anstrengend, weswegen sie in dieser Zeit sehr schwach und anfällig für Krankheiten ist. So kommt es häufig vor, dass die Mutter während des Ausbrütens stirbt und das Ei somit verloren ist. Ungefähr drei bis vier Wochen vor dem Schlüpfen braucht das Ei deutlich weniger Wärme, wodurch der Vater das Brüten übernehmen und die Mutter sich nach den Strapazen des Brütens erholen kann. Aufgrund der vielen Probleme schaffen es nur die wenigsten Mütter, mehr als zwei Küken großzuziehen. Bei der Paarung eines Ventus mit einem anderen Wesen wird das Kind die Rasse der Mutter besitzen. Schließlich können Venti nicht geboren werden und andere Wesen nicht aus Eiern schlüpfen. Dass überhaupt ein Kind entsteht, ist jedoch aufgrund der Verschiedenheit der Venti zu anderen Rassen eher unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.

Nach dem Schlüpfen sind die Küken gerade mal so groß wie ein Tennisball und besitzen lediglich Daunenfedern. Mit der Zeit des Älterwerdens wachsen sie auf die Größe eines Fußballs heran und sind von der Körperform genauso rund. Bereits in der Küken-Phase lernen sie das Laufen, Sprechen und sogar das Schwimmen. Nach drei bis vier Monaten endet die Küken-Phase mit der Entwicklung zum Jungvogel. Dieser Prozess findet binnen weniger Tage statt und ist für das Küken sehr schmerzhaft. Das Küken nimmt in rasanter Geschwindigkeit eine humanoide Körperform an, viele normale Federn wachsen und es schießt rasch in die Höhe. In dieser Zeit toben und wütend die Küken, winden sich vor Schmerzen und greifen jeden an, der ihnen zu nahe kommt. In dieser Entwicklungszeit stellt sich auch heraus, welche Gattung das Ventusjunge angehören wird. Die Gattung passt sich hier der Persönlichkeit des Kükens an.

Im Laufe der Jungvogelzeit wachsen den Ventuskindern die ersten Flügelfedern und sie können beginnen, ihre Verwandlung in die Vogelform zu erlernen. Von nun an wachsen die Ventuskinder mit dem Lernprozess der Vogelform. Wie schnell ein Ventus diese erlernt hängt von der eigenen Stärke, Fleiß, Willen und dem Lehrer ab. So kann der Prozess zwischen einem und 16 Jahren liegen. Haben die Kinder eine Flugprüfung abgelegt und die Singvogelform gemeistert, so gelten sie als erwachsene Venti. Mit zunehmendem Alter grauen die Federn der Venti aus und sie selbst werden immer schwächer. Um das 70. Lebensjahr beginnen die Flügelfedern eines Ventus auszufallen. Sobald die letzte Flügelfeder den Flügel des Ventus verlassen hat, hat er das zeitliche gesegnet.

Geschichte & Kultur

Die Venti sind ein Volk, das vor vielen Jahrhunderten die Lüfte Aegorins bevölkerte. Damals lebte das stolze Vogelvolk verborgen vor den Wesen des Erdbodens in großen Höhlen, die sie an steilen Klippen am Meer fanden. Diese Höhlen wurden durch Tunnel oder auch Holzwegen an den steilen Klippenwänden verbunden und waren perfekt für den Fischfang geeignet. Den Geschichtsbüchern der Venti zufolge, muss es eine hoch entwickelte Zivilisation gewesen sein, die die damaligen Venti errichtet haben. Jenes Volk wird von den heutigen Venti als “Urventi” bezeichnet. Aufgrund ihrer hohen und abgeschiedenen Lage lebten die Urventi ein ruhiges Leben, fernab der Wesen auf dem Erdboden, die nichts von der Existenz der Vogelwesen wussten. Lediglich Geschichten von den Drachen lassen sich in den Geschichtsbüchern der Venti finden. Jene Geschichten erzählen von einem friedlichen Teilen der Lufträume, da die Urventi durch ihre ungemeine Klugheit erkannten, dass es sinnvoller war, sich den eitlen Drachen unterzuordnen und sie durch die Bezeichnung „die Könige der Lüfte“ milde zustimmen. Undenkbar, dass dies von den Drachen nach jahrelangem Konflikt erzwungen wurde…
Die Hochkultur der Urventi äußerte sich in der Jagd nach Fischen, die ein wahres Spektakel gewesen sein muss. Die damals noch flugfähigen Vogelwesen nutzen die starken Winde an den Klippen zum Meer, um sich im Sturzflug auf ihre Beute zu stürzen. Geschickt und anmutig, Vorsprünge und Felsen ausweichend, erreichten die Jäger hohe Geschwindigkeiten, ehe sie kurz vor der Meeresoberfläche ihren Sturzflug beendeten und mit den scharfen Krallen die Beute packten. Weitere Aspekte der Hochkultur der Urventi waren die vielen Feste und Traditionen dieser, die zum Teil bis heute Bestand haben. Einiges an Büchern und Literatur hat es ebenfalls in die heutigen Bibliotheken geschafft. Die bedeutendsten Werke über Himmel, Wetter, Sterne und den Nutzen von Windkraft stammen wahrscheinlich von Urventi.

Die Hochkultur der Urventi fand ein jähes Ende, als diese sich dazu entschlossen, ihre hochgelegten Behausungen zu verlassen und ins Erdreich hinab zu fliegen, um dort zu handeln und sich auszutauschen. Als Volk, das stets unter sich blieb, waren die Körper der damaligen Venti kaum auf die raue und harte Welt unter der Himmelsdecke vorbereitet. So kam es, dass die Händler, die in das Erdland hinab flogen, nicht nur mit gehandelter Ware, sondern auch mit Krankheiten zurückkamen. Krankheitswellen und Pandemien rotteten große Teile des einst so großen und hoch entwickelten Volkes aus. Viele weitere Urventi wurden von gierigen Jägern aus den Erdlanden gejagt und getötet, da das Gefieder als wertvoller Schmuck und die Eier bis heute als wertvolle Trophäe gelten. Jene, die vom Unheil verschont blieben, stoben in alle Himmelsrichtungen davon. Weg aus ihrer Heimat, fort in die große weite Welt.

Nach der Vertreibung aus ihrem Heimatland Aegorin begannen die Urventi sich durch die Jahrhunderte der Flucht sich zu verändern. So verloren die Flügel deutlich an Breite, wodurch die Venti ihre Fähigkeit in der humanoiden Form fliegen zu können, einbüßten. Stattdessen erlernten die Venti eine spezielle Fähigkeit, die es ihnen erlaubte, sich in einen normalen Vogel zu verwandeln. Diese Vogelform hilft ihnen bis heute, um sich vor Jägern zu verstecken oder diesen zu entfliehen. Auch sind die heutigen Venti etwas kleiner als die Urventi, wodurch sich auch ihre Art zu jagen als auch ihre Beute, im Aufwand und Große verändert haben. Heutzutage einen Ventus anzutreffen, ist zu einer Seltenheit geworden.

Das alte Volk der Venti besitzt eine Vielzahl an Traditionen wie auch kulturellen Festen, die eine hohe Wichtigkeit in den Augen vieler Venti besitzen. Ursprünglich galt, dass Venti unter ihresgleichen bleiben sollen und sich stets bedeckt und im Geheimen aufhalten. Doch die Tatsache, dass immer weniger Venti auf der Welt leben und diese meist kaum Kontakt zu anderen Artgenossen finden, führt zu einer immer stärkeren Aufweichung dieser altmodischen Traditionen. Da die Venti so breit über die Welt verstreut sind und sich kaum untereinander begegnen, gibt es viele unterschiedliche Feste, die von Ventusfamilie zu Ventusfamilie komplett anderes gefeiert werden. Hier gibt es lediglich zwei Ausnahmen: 

Hochzeiten sind für die treuen Venti ein hohes Gut. Ähnlich wie die Menschen auch, gibt es eine Trauung mit anschließenden Festlichkeiten. Die Trauung geschieht jedoch nicht aus religiösen Gründen, sondern zelebriert das Austauschen der Schimmerfedern der Ehepartner. Dieser absolute Liebesbeweis ist nicht nur symbolisch ein bindender Schwur, sondern auch traditionell. Wer keine Schimmerfeder besitzt, kann nach den Traditionen der Venti nicht mehr heiraten. Venti ohne Partner und Schimmerfeder gelten als bedauernswerte Tauben. Bei den Festlichkeiten einer Hochzeit ist vor allem der Partnerflug zu erwähnen. In diesem traditionellen Brauch verwandelt sich das Hochzeitspaar in ihre Vogelformen und fliegen nebeneinander her, wobei die inneren Flügel zusammengebunden werden und das Paar mit den beiden äußeren Flügel fliegen müssen. Die Strecke des geschafften Fluges soll die Stärke der Verbundenheit, Vertrauen und des Zusammenhalts des Paares nach der Hochzeit voraussagen.

In der Nacht zum neuen Jahr feiern die Venti das Sternenfest. Zur Begrüßung des neuen Jahres, fliegen die Venti in ihrer Singvogelform mit einer Laterne, gebastelt aus buntem Papier und einer Kerze, so hoch wie möglich in den Nachthimmel. Dort werden die Papierlaternen losgelassen und sinken als von den Venti eigens geschaffene Sterne Richtung Erdboden. Man erzählt sich, dass je höher die Papierlaterne in den Himmel gebracht wurde, desto besser wird das kommende Jahr für den jeweiligen Ventus.

Eine Religion besitzen die Venti bis heute nicht. Ihre hohe Intelligenz, der Wunsch frei durch die Lüfte zu gleiten und ihre eitle Vorstellung, sie bräuchten niemanden, der ihnen vorschreibt wie sie zu leben hätten, da sie das schon recht gut allein hinbekommen würden, hat bis jetzt jegliche Versuche, einem Ventus eine Religion nahezulegen, vereitelt. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Venti keinen Hang zum Fantastischen oder Unglaublichen hegen würden. Viele Venti interessieren sich zum Beispiel für die Sterne- und Wolkenformationen. Sie glauben, durch das Beobachten des Himmels könnte man viel über die Welt und das eigene Leben erfahren. Auch über das, was nach dem Tode passiert, sind sich die Venti uneins. Auch hier versuchen viele, nach einer Antwort in den Himmelsbildern zu suchen.

Der Schwarm

Venti leben häufig gemeinsam in einem Vogelschwarm. Ein Schwarm besteht aus mindestens 3, maximal 5 Vertrauten. Durch das Überreichen einer Flügelfeder an einen engen Vertrauten, nimmt der Ventus diese Person in seinen Schwarm auf. Die verliehene Flügelfeder muss offen getragen werden und haftet dafür besonders gut an dem jeweiligen Schwarmmitglied. Man kann nur in einem Schwarm zur Zeit sein. Lediglich der Ventus, der den Schwarm gegründet hat, kann über die Anzahl und das Aufnehmen neuer Mitglieder entscheiden. Wurde ein Mitglied aus einem Schwarm verstoßen oder hat diesen freiwillig verlassen, muss der Tradition nach ein Monat gewartet werden, bis ein neues Mitglied in den Kreis der Vertrauten aufgenommen werden kann. 

Schwärme haben ganz unterschiedliche Funktionen. Manche Venti bauen um sich herum einen Kampfschwarm auf, mit welchen sie gemeinsam in Schlachten ziehen, Andere erstellen einen Bardenschwarm um durch die Lande zu ziehen und wieder Andere haben einfach ihre Familie zu einem Schwarm gemacht. Wichtig ist, dass jedes Schwarmmitglied eine bestimmte Aufgabe erfüllt. Diese Gemeinschaft sorgt nicht nur für ein glückliches Leben für die sozialen Wesen, sondern verleiht ihnen auch einige Stärken.

Obwohl viele Venti recht scharfe Krallen zum Fischfang haben, sind die Vogelwesen keine guten Kämpfer und suchen eher die Flucht als die Konfrontation. Nicht nur ist ein Ventus deutlich schwächer als ein normaler Mensch, die Schläge mit den Flügeln fühlen sich meist eher wie Schläge mit einem Kissen an. Ein weiteres Manko der Venti ist die fast schon angeschlüpfte Eitelkeit, welche bei vielen Wesen nicht immer gut ankommt. Das Stolzieren und Federn präsentieren hilft nicht gerade, wenn hübschen Federn der Venti als edler Schmuck und das Fleisch sowie die Eier der hübschen Vogelwesen als Delikatesse angesehen werden. Das Immunsystem der Venti ist, genauso wie ihre Muskeln, nicht das stärkste, weswegen leichte Erkrankungen wie Grippe oder Fieber schon zur lebensbedrohenden Gefahr werden können.

Die Mitglieder eines Schwarms kennen sich besonders gut. Ihnen ist es möglich, anhand kleiner Mimiken und Gesten den Gegenüber zu lesen. So kann über die Körperhaltung z.B. die aktuelle Stimmung des Gegenüber herausgefunden werden, ob einen etwas bedrückt oder ob jemand lügt. So wie man sehr eng Vertraute manchmal lesen kann. Darüber hinaus geht diese Fähigkeit jedoch nicht.

Das Schwarmverhalten kommt dann zum Einsatz, wenn sich viele Schwarmmitglieder an einem Ort befinden. In dem Moment, wo 3 Mitglieder in 15 Metern, 4 Mitglieder in 50 Metern oder 5 Mitglieder in 100 Metern erreichbar sind, kann alle Stunde ein Instinkt versendet werden, der alle Mitglieder erreicht. ((Systematisch würde dies so gelöst werden, dass man EIN Wort an alle in der Nähe versenden darf, welches den Instinkt darstellt. z.B. {Lauf}, {Hilfe} oder {Angriff})

Stärken & Schwächen

Die Venti sind seit Anbeginn ihrer Geschichte für ihre hohe Intelligenz berüchtigt. Sie kennen ihre Schwächen und Stärken meist recht genau und wissen, wie sie auf unterschiedlichste Situationen reagieren können. Die Fähigkeit, in der Vogelform zu fliegen, macht es den Fluchtwesen einfacher, sich aus gefährlichen Situationen zu entschwinden. Auch wenn es ihnen in ihrer normalen Gestalt verwehrt ist, wirklich zu fliegen, ist es den Venti möglich, mit aufgefächerten Flügeln einen Fall aus geringer Höhe abzubremsen. Sich mit dem Wind zu bewegen und kleinen Sturmböen standzuhalten, ist für den Ventus ebenso eine Leichtigkeit. Aufgefächerte Flügel ermöglichen es den Venti zudem, kleine Windböen zu erzeugen. Diese besitzen die Kraft, andere Wesen im Radius von 5 Metern ins Stolpern zu bringen oder sich selbst 5 Meter in die Luft abzustoßen. 

Die Vogelwesen sind keine guten Kämpfer und suchen eher die Flucht als die Konfrontation. Nicht nur ist ein Ventus deutlich schwächer als ein normaler Mensch, die Schläge mit den Flügeln fühlen sich eher wie Schläge mit einem Kissen an. Ein weiteres Manko der Venti ist die fast schon angeschlüpfte Eitelkeit, die bei vielen Wesen nicht immer gut ankommt. Wenn es um ihr Gefieder geht, tolerieren die Venti keinen Schmutz oder Unreinheiten. Sand, Erde und Ähnliches zwischen den Federn kann aber wirklich nervtötend werden und unglaublich kratzen. Kein Wunder, dass die Venti sich so häufig das Gefieder putzen. Feuer gehört zu den natürlichen Feinden der Vogelwesen. Sollte das Federkleid Feuer fangen und der Vogel nicht schnell genug gelöscht werden, kann das Abbrennen des Gefieders zu einer sofortigen Ohnmacht führen. Aus dieser erwacht der Ventus erst wieder, wenn alle Federn nachgewachsen sind. Laute, überraschende Geräusche wie ein lauter Knall sind für die Venti ebenfalls nicht angenehm. Sie fördern nicht nur den Fluchtinstinkt der Vogelwesen, sondern schmerzen auch gehörig in den nicht vorhandenen Ohren.

Beitritt

Nach Absprache mit JonasHamburg

Bei weiteren Fragen stehen euch folgende Artenforscher gerne zur Verfügung:​

Gharth, frle1

Geschrieben von JonasHamburg

Updated on 29. Juni 2025