(I) Galasschildkröte (Schildkröten)
Galasschildkröte
Schwierigkeit: Leicht
Jeder Spieler darf sie ausspielen.
Aussehen
Von ihrem Körperbau erinnern die Galasschildkröten an Galapagos-Riesenschildkröten. Die Schildkröten haben recht lange Vorder- und Hinterbeine, die mit langen, stumpfen Krallen ausgestattet sind, sowie einen deutlich längeren Hals als andere Artverwandte. Die Farbnuancen dieser ähneln dabei der Umgebung, in der sie sich befinden. Am bekanntesten sind jedoch erdige Braun- und Grüntöne.
Ausgewachsene Galasschildkröten haben eine Panzerlänge, inklusive Wölbung dieser, die von 100 cm bis 150 cm variieren kann. Ihr Stockmaß beträgt dabei etwa um die 100 – 130 cm. Somit sind diese Wesen ziemlich groß, was sich ebenfalls an ihrem stolzen Gewicht von knappen 300 kg widerspiegelt. Jungtiere fallen natürlich nicht unter diese Maßen.
Das Interessante an den Galasschildkröten ist jedoch ihr Panzer. Wie sonst auch ist dieser ein Gerüst aus Rippen und der Wirbelsäule, doch eignet sich dieser aus unbestimmten Gründen für sämtliche Pflanzen als Erdboden zum Wachsen. So sagt man auch, dass sich Tier und Pflanze gegenseitig helfen. Denn die Pflanzen sorgen für eine einzigartige Tarnung und gegebenenfalls für Nahrung, während die Schildkröte sich für diese hin zu sonnigen Stellen oder zum Wasser begibt. Außerdem verleihen die Wurzeln der Pflanzen den Panzer der Galasschildkröte eine bessere Stabilität.
Für gewöhnlich erkennt man auch anhand des Bewuchs des Panzers, wie alt die Galasschildkröte ist. Jungtiere haben entweder noch keinen oder wenig Bewuchs, der sich in der Regel als Moos, kleine Flechten und kurze Gräser äußert. Mit der Zeit nimmt der Bewuchs zu und “festigt” sich auf dem Panzer der Schildkröten, sodass bald darauf auch kleine Büsche und Blumen wachsen. In diesem Alter wächst oftmals auch Moos und anderweitiges Geflecht an den Beinen der Schildkröte hinauf und färbt diese grünlich.
Nicht gerade selten sieht man auch kleine Bäume auf den Panzern der Galasschildkröten wachsen, was sie jedoch deutlich unbeweglicher und langsamer machen. Diese Individuen sind für gewöhnlich bereits sehr alt und bewegen sich daher nur noch sehr selten.
Die Pflanzen sorgen jedoch stetig dafür, dass die Galasschildkröte farbenfroher wirkt, als sie von ihrer Grundfarbe her eigentlich ist.
Wesen
Die Galasschildkröten sind sehr ruhige, gelassene und gesellige Genossen. Sie bevorzugen die Gesellschaft mit ihresgleichen, weswegen sie als sehr sozial eingeschätzt werden, aber auch mit sämtlichen anderen Arten verstehen sie sich blendend, vornehmlich eben durch ihre ruhige und gelassene Art. Oftmals sieht man auch, wie sich diese Schildkröten anderen Tieren annehmen und ihnen, solange es die Pflanzen hergeben, ihnen Früchte oder essbare Kräuter dieser anbieten.
Sollte man jedoch den Pflanzen auf der Galasschildkröte keinen Respekt zollen oder diese zerstören, so führt dies dazu, dass die Schildkröten aggressiv werden. Dies tun sie ebenfalls, wenn man versucht, adulte Tiere aus ihrem Lebensraum zu entfernen oder umzusiedeln. Die besagte Aggressivität äußert sich in einem Rammen des “Täters” sowie in einem Beißen oder “Kopfnussen” dieser.
Lebensraum und Häufigkeit
Galasschildkröten sind nicht sonderlich selten. Man findet mindestens immer 3-5 Schildkröten in der Nähe voneinander tief innerhalb eines Waldes, auch wenn sie in der Regel recht schwer zu finden sind durch ihre Tarnung.
Hinsichtlich ihres Lebensraums sind sie überall zu finden, wo ausreichend Wald und erreichbares Wasser ist. Deutlich seltener findet man Individuen in Savannen oder Oasen, wo sie durchaus vorkommen. Diese Wesen haben sich an die klimatischen Bedingungen gewöhnt und sehen sandiger aus als ihre Artgenossen. So tragen sie oft Kakteen oder anderweitige Wüstengewächse wie Dattelpalmen auf ihren Panzern. Die Galasschildkröten können bis zu 500 Jahre alt werden.
Nahrung
Die Schildkröten sind wie sonst auch Pflanzenfresser. Normalerweise fressen sie Gräser und Löwenzahn. Wenn möglich auch Salat. Ein Faible haben sie jedoch für Früchte, insbesondere Früchte, die nicht im Lebensraum des Individuums wachsen. Scheinbar mögen sie es exotisch.
Besonderheiten
Auch wenn es ihre Langsamkeit nicht vermuten lässt, die Galasschildkörten sind echte Weltenbummler. Dies hängt vor allem mit ihrer Vorliebe für exotische Pflanzen und Früchte zusammen. Mit dem Ziel, selbst eine dieser (für sie) exotischen Pflanzen auf ihren Rücken zu tragen, um sich selbst immer mal wieder einen Leckerbissen zu genehmigen, nehmen die Galasschildkörten eine weite und lange Reise auf, um in einen anderen Lebensraum zu gelangen und dort einen Samen von einer dort beheimateten Pflanzen für den eigenen Panzer zu ergattern. Dabei helfen sie den Pflanzen auf ihrem Rücken bei der Vermehrung ihrer eigenen Samen in der Welt. Den Galasschildkröten wird zudem zugeschrieben, dass sie sehr empathische Tiere sind. So gab es oft schon Berichte über diese Kreaturen, wie sie sich um Verirrte gekümmert haben, indem sie ihnen beispielsweise Früchte von ihrem Panzer angeboten hatten.
Hinsichtlich ihres Panzerbewuchs werden sie oft als Nutztiere gehalten. Denn es besteht die Möglichkeit junge Galasschildkröten Jungpflanzen auf ihren Panzer zu setzen, welche fortan dort anwachsen und dadurch zu wandelnden Kräutergärten werden können. Sie werden daher gerne in Akademien oder Hospitalen verwendet, da die Pflanzen auf ihrem Panzer nahezu ganzjährig wachsen. Um den Wandertrieb der Schildkröte auszutricksen, muss man zusätzlich dafür sorgen, dass von Zeit zu Zeit neue und exotische Pflanzen und Kräuter auf dem Rücken angepflanzt werden. Diese “gezüchteten” Galasschildkröten bekommt man jedoch nur, wenn man sie von klein auf aufzieht. Der Wildtyp lässt dies in der Regel nicht zu, außer man bekommt ihr Vertrauen oder gewöhnt sie an sich. Doch auch dann darf nur ihre Vertrauensperson den Bewuchs nutzen. Will man sich eine Galasschildkröte zulegen, sollte man sich einiges an Zeit nehmen. Denn Galasschildkröten graben sich zu gerne Kuhlen als Nester, in denen sie dösen oder nächtigen, was sie schwer auffindbar macht.
Zudem haben die Galasschildkröten eine kleine extravagante Besonderheit. Hin und wieder erwachen einige ihrer Pflanzen zu leben und beginnen den Garten auf dem Rücken der Schildkröte zu bewachen und zu gärtnern. Diese sind dabei nie größer als eine Walnuss und sollte man auf die grausame Idee kommen sie vom Panzer der Galasschildkröte zu entfernen, dann sterben sie.
Ernähren tun sich die Wächter von den Pflanzen der Schildkröte. Zudem bauen sie sich kleine Häuser aus den Materialien, die sie auf dem Panzer finden. Einigen Berichten zufolge ist es möglich, mit diesen kleinen Wesen einen Tauschhandel einzugehen. So gelangen die kleinen Wesen an Baumaterialien oder kleine Werkzeuge für ihre Häuser und Gärten auf der Galasschildkröte und Händler erhalten seltene Pflanzen oder Erzeugnisse die auf dem Rücken dieses Tieres wachsen. Verärgert man sie aber scheint die Schildkröte gleich mit verärgert zu sein. Wie genau so ein Handel möglich ist, ist aber individuell und es gehört immer etwas Fingerspitzengefühl dazu, da die kleinen Pflanzenwesen nicht in der Lage sind zu sprechen.
Zähmbarkeit
Prinzipiell sind Galasschildkröten zähmbar und die besten Gefährten zum Entspannen und Gärtnern. Oft werden sie auch einfach als Zeichen des Ranges in Gärten gehalten, wo sie edle und wertvolle Blumen auf ihrem Panzer tragen.
Im Allgemeinen muss man jedoch auf zwei Dinge achten:
1. Galasschildkröten sind soziale Tiere und sollten am besten mindestens zu zweit gehalten werden.
2. Galasschildkröten werden in Wildtyp und “Gezüchtet” unterschieden.
Der Wildtyp, und damit adulte Galasschildkröten, lassen sich nur dann zähmen, wenn man mit ihren Wächtern positiv interagiert. So kann es passieren, dass sich wilde Galasschildkröten durch einen Handel mit ihren Wächterpflanzen dazu verleiten lassen, sich irgendwo anzusiedeln.
Die gezüchteten Galasschildkröten sind Jungtiere, wo sich noch kein Bewuchs gefestigt hat, oder Eier, die noch nicht geschlüpft sind, aber dann bei den “Menschen” aufwachsen. Durch diese Gewöhnung und den Kontakt zu “Menschen” kann ihnen beigebracht werden, dass es in Ordnung ist, ihren Bewuchs zur Verfügung zu stellen und man ihn stets benutzen darf. Jedoch muss auch hier immer wieder der Bewuchs auf dem Panzer verändert und gepflegt werden. Bekommt die Galaschildkörte keine exotischen Pflanzen beigelegt, kann es passieren, dass sie trotz allem Fernweh entwickelt und ausgebüchst.
Geschichten/Mythen
DIe Galasschildkröten sind nicht nur für Gärtner interessante Tiere. Auch Forscher und Naturhistoriker haben eine große Freude an ihnen. Durch ihre unglaublich lange Lebenszeit und ihren nährstoffreichen Panzer kommt es immer wieder vor, dass ein 400 oder 500 Jahre altes Exemplar gesichtet wird, welches den letzten Ableger einer schon als längst ausgestorben gedachten Pflanzenart beherbergt. Die faszinierendsten Blüten und Blätter aus längst vergangenen Zeiten konnte man durch dieses Tier bereits dokumentieren. Trotzdem sollte man bei dieser Forschung vorsichtig sein. Denn die Galasschildkröten wissen scheinbar selbst, wie unglaublich selten und wertvoll die Pflanze auf ihrem Panzer tatsächlich ist, denn diese alten Exemplare verteidigen ihren Bewuchs bitterlich und lassen niemanden diese Jahrhundertentdeckungen auch nur berühren. Forscher müssen sich also meistens mit dem reinen Anblick oder einer Zeichnung der Pflanze zufriedengeben, wenn sie nicht im Kampf Gefahr laufen wollen, diese für immer zu vernichten.
Geschrieben von PsianaGames