(I) Schnauzbärtige Schneewühler (Schafe)

Schnauzbärtige Schneewühler

Schwierigkeit: Mittel

Jeder Spieler darf sie ausspielen.

Aussehen

Die Schnauzbärtigen Schneewühler sind niedliche kleine Kreaturen. Sie werden gerade mal 30 Zentimeter hoch und ebenso lang, was ihnen das Aussehen eines farbigen Schneeballs verleihen kann. Wolliges und fluffiges Fell in allen Farben des Regenbogens bedeckt ihren Körper. Die größte Besonderheit an ihnen ist wohl das dunklere Fell über ihrer Schnauze, welches die Form eines wunderschönen Schnurrbarts hat. Forscher vermuten, dass dieser Bart der Partnersuche dient: Je größer und gepflegter er scheint, desto eher scheinen die Schneewühler einen Partner zu finden. Auffällig ist, dass sie ihn nach einem ihrer Buddelgänge oft mit ihren großen schaufelähnlichen Vorderpfoten zu putzen scheinen. Diese Pfoten benutzen sie, um das zu tun, was ihr Name schon sagt: Im Schnee Buddeln. Bei den Weibchen ist der Schnurrbart oft heller als bei den Männchen. Ansonsten lassen sich Weibchen und Männchen nicht auseinanderhalten.

Junge Schneewühler sind weiß und das Fell färbt sich nach und nach, je mehr Pflanzen sie verzehren. Ähnlich echter Flamingos, nehmen sie Farbstoffe über diese Pflanzen auf, welche sich in ihrem Fell widerspiegeln.

Wesen

Die Schneewühler tun vor allem eines gern: Buddeln! Aber lediglich im Schnee. So graben sie sich in den nördlichen Gebieten ganze kleine Höhlensysteme als Behausung in den Schnee. Sie sind ebenso süß wie nett und zutraulich. Einem humanoiden Wesen würden sie nie etwas zuleide tun. Oft kommen sie sogar von alleine zu Wanderern hin, um zu sehen, ob diese Essen für sie haben. Wenn ein Schneewühler die Schnauze mit dem Bart an einer Person reibt, kann dies als Zeichen für Freundschaft angesehen werden.

Attackiert man einen Schneewühler, plustert sich ihre Wolle auf und nimmt alles um sie herum ein. Dabei gilt, dass alles im Flüstern-Radius um den Schneewühler in Wolle gehüllt ist. Ist man in dieser erst einmal verheddert, ist es schwer, sich wieder zu befreien. Hier bräuchte man also eine gute Schere oder eben die Hoffnung, dass der Schneewühler sich von selbst wieder beruhigt und die Wolle sich so zurückzieht.

Lebensraum und Häufigkeit

In schneebedeckten und kalten Gebieten fühlen sich die Schneewühler am wohlsten. Leider hilft ihr buntes Fell nicht, was Fressfeinde angeht. So sind sie nicht allzu häufig, auch wenn sie sich wie die Karnickel vermehren. Oft sind an abgelegeneren Orten oder hoch auf Bergen, wo sich selten Fressfeinde hin verirren, große Kolonien von ihnen zu finden, die ihr buddeliges, friedliches Leben dort ungestört führen können.

Nahrung

Tannenzapfen, alle Pflanzen, die im Schnee wachsen und Moos

Besonderheiten

Die kleinen Wesen sind durchaus intelligent, wenn auch Futter gesteuert. Sie erkennen, wenn sie sich einmal an Menschen gewöhnt haben, oft Emotionen wie Trauer, Frohsinn und Wut, können aber nicht unterscheiden, welche davon schlecht und welche gut sind. So erkennen sie Fressfeinde nicht immer und es lässt sie etwas naiv sein. Wahrlich glänzen tun sie jedoch, wenn es um Futter geht: Sie merken sich, wo sie welches herhaben, die Menschen, die ihnen welches geben und auch können sie wie Hunde trainiert werden. 

In besonders kalten Nächten und bei Stürmen, wenn selbst ihr Fell die Kälte nicht von ihnen abhält, kuscheln sie sich zudem eng aneinander, in einer Art riesigem Schneewühlerball, womit sie sich gegenseitig etwas wärmen. Ihr Fell wird oft benutzt, um dicke Kleidung herzustellen – man kann sie wie Schafe scheren. Die Kleidung hat dabei den gleichen Effekt, als würde man einen Schneewühler attackieren. Heißt die Kleidung plustert sich im Flüstern-Radius auf und bleibt für 3 Emoterunden bestehen. Wobei dieser Effekt nur einmal am Tag möglich ist. Dies kann bei Glück einen etwas höheren Sturz abfedern oder einen Angriff blockieren. Ratsam wäre es für die meisten Krieger jedoch nicht, ein solches Stück an sich zu tragen, da die Bewegungsfreiheit eingehüllt in diesem Wollberg so sehr eingeschränkt ist, dass man kaum in der Lage wäre, sich vernünftig in dieser Zeit zu bewegen.

Zähmbarkeit

Schneewühler sind einfach zu zähmen. Gib ihnen Futter und es kann vorkommen, dass die ganze Kolonie dich nun als Freund betrachtet und wenn du es lange genug tust, lassen sie sich sogar freiwillig mitnehmen. Jedoch vertragen sie die Wärme nicht und eignen sich daher nur für jene als Haustier, die den Norden zu ihrer Heimat gemacht haben. Im Haus halten sollte man Schneewühler nicht, wenn man denn plant, ab und an zu heizen. Da sie sich gerne dort aufhalten, wo es gesicherte Futterquellen gibt, ist es einfach, sie zu züchten. Es ist ratsam, einen Zaun um den Ort herum zu bauen, an dem sie ihre Höhlen gebuddelt haben, um Fressfeinde abzuhalten. Unter ihm durchgraben werden sie sich wenn nur ausversehen, denn sie haben, solange man sie füttert, keinen Grund zu gehen. Schneewühler sind hervorragend zu halten für jene, die Wolle aus ihrem Fell herstellen wollen, aber Vorsicht: Stutz ihnen den Schnurrbart und sie werden böse und dich für immer in ihrem Gedächtnis als Fiesling abspeichern. Sie sind für immer beleidigt und hauen sofort ab!

Geschichten / Mythen

Die Nacht war eisig und kalt, als der kleine Junge den Weg entlang stapfte, von dem er hoffte, er würde ihn nach Hause führen. In dem dichten Schneetreiben waren lange schon keine Fußspuren mehr zu sehen, als er seinen viel zu dünnen Wollmantel fester um sich zog, in der leisen Hoffnung, die beißende Kälte abzuhalten. Tränen wären ihm wohl über das Gesicht geflossen, doch so kalt, wie es war, schlitterten ihm lediglich kleine Schneekristalle über die beinahe gefrorenen Wangen. 

Hoffnungslos war seine Situation und das musste er einsehen. Kein Feuer, kein Holz weit und breit und die nächste Siedlung? Wer weiß, wo sie war und ob er überhaupt noch in die richtige Richtung lief. Schaudernd stapfte er weiter, nicht wissend, ob er noch lebendig an seinem Ziel ankommen würde oder aber in der eisigen Kälte verkommen würde. 

Fast hatte er seine Hoffnung aufgegeben, als der sanfte, dunkle Umriss einer Holzhütte in sein Blickfeld huschte. Kein Feuer, kein Licht und doch wenigstens ein Unterschlupf, in welchem er die eisige Nacht verbringen konnte! So schnell der Schnee ihn ließ, stapfte er also auf seine Rettung zu, nur um sich in dem verlassenen Schuppen zusammen zu kauern. Zu nass war das Holz, als dass es für ein Feuer benutzt werden konnte, aber zumindest boten die Wände Schutz vor dem eisigen Wind und dem Schnee. 

Das Heulen eben dieses Windes wurde lauter, wie das Heulen eines Wolfes… schlichen doch Monster in der Nacht umher? 

Jeder Schatten, jedes Geräusch, nur die verheißungsvolle Vorahnung des Todes, die immer näher kam. 

Und mit einem Mal … brach etwas aus dem Schnee vor dem Schuppen hervor. Ein Ball aus Fell mit großen Augen und … einem Schnauzer? Und noch einer, immer mehr, bis schließlich knapp hunderte von ihnen da waren, wie es dem Jungen vorkam. 

Sich hüpfend auf ihn zubewegend, schnüffelnd und erwartungsvoll dreinblickend. Aus lauter Verzweiflung, Angst, die seltsamen bunten Schneebälle würden ihm etwas tun, nahm er seine letzte Ration Essen, um sie den Bällchen anzubieten, die sie dankend annahmen. Sie fraßen alles leer, aber gerade als er dachte, es sei um ihn geschehen, geschah schon das zweite Wunder: Sein frieren bemerkend, krabbelten sie auf ihn, ihn somit durch das Dicke Fell wärmend wie eine Wolldecke. Und so fand er nach einiger Zeit seinen lang ersehnten Schlaf, als sich seine Paranoia beruhigt hatte. Diese Tierchen würden ihm nichts tun und die Wärme … so unwiderstehlich.

Als der Junge aufwachte, waren die seltsamen Wesen weg – der Schuppen auch. Er lag im Schnee vor einem Dorf, eingehüllt in seinen Mantel. Besorgte Bewohner fanden ihn bald und päppelten ihn auf, doch von den seltsamen Schneebällen hatte bislang niemand etwas gehört…

Dies ist die erste Legende, in welcher die Schneewühler vorkamen. Wie sie wirklich entstanden sind, wissen Forscher bis heute nicht. Man glaubt jedoch fest daran, dass sie eine Manifestation der schönen Seiten der Eistundra sind.

Geschrieben von Abby

Updated on 18. August 2024